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Post von Wolfgang: Guten Morgen, lieber Xavier!

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Lieber Xavier Naidoo,
Sie teilen mit Deutschen die wichtige Ansicht, dass ihr Land unfrei ist. Ein passendes Beispiel dafür sind Sie. Beim Eurovision Song Contest (ESC) in Stockholm werden Sie Deutschland nicht vertreten.
Ist das gut, ist das schlecht?
Am Donnerstag den 19. November verkündete die Allgemeine Deutsche Rundfunkanstalt (ARD) und der Norddeutsche Rundfunk (NDR) ihre gemeinsame Entscheidung, Sie, Herr Naidoo, nach Stockholm zu schicken, damit Sie Deutschland beim ESC 2016 vertreten können. Mit Ihrer Soulstimme haben Sie viele Anhänger gewonnen und sind international ein Star geworden. Sie hätten Deutschland mit Ihrer kräftigen Stimme zum Erfolg singen können. Leider hat das Publikum, über Ihre Nominierung, nicht abstimmen dürfen. Das ist schade.
Als unwürdig empfand ich die Petitionen gegen Sie, etwa: „Gegen die Teilnahme von Xavier Naidoo am Eurovision Song Contest 2016; unwürdig, weil Ihnen hier Ihre Nähe zur Reichsbürger-Bewegung, die rechts sein soll, vorgeworfen wurde. Man kann – oder will – in Deutschland nicht zwischen Arbeit und privaten Ansichten trennen. Wer bei uns im Lande rechts ist, gilt als Aussätziger. Lustig fand ich da schon eher, dass die Reichsbürger Rundfunkgebühren ablehnen und Deutschland, für ein, von den Amerikanern, besetztes Land halten. Und da wollten Sie, Herr Naidoo, Deutschland beim ESC helfen, also für den US-Besatzer singen!
Immerhin muss man lobend anerkennen, dass Sie, Herr Naidoo, so frei waren, Politik Politik sein zu lassen. Belohnt wurde Ihre Toleranz aber nicht. Am 21. November, also gerade mal zwei Tage später, hat die ARD und der NDR ihre gemeinsame Entscheidung zurückgezogen. Ich selbst glaube auch, dass es besser ist, wenn Sie nicht für Deutschland beim ESC singen. Hätten Sie an einem Vorentscheid zum ESC teilgenommen, hätten Sie meine Stimme bekommen, aber so, haben Sie sich nur zum Affen für die ARD und den NDR gemacht.
Der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber teilte man 21. November mit: „Xavier Naidoo ist ein herausragender Sänger … Die laufenden Diskussionen könnten dem ESC ernsthaft schaden.“ Damit ist bewiesen, dass weder die ARD noch die Naidoo-Gegner Demokraten sind. Selbstherrlich hat die ARD Naidoo durchsetzen wollen, selbstherrlich haben die Naidoo-Gegner dagegen gehetzt. Leider hat das alles mit Unterhaltung und Musik null zu tun. Im Gegenteil, die Weltanschauung soll jetzt in Zukunft über musikalisches Talent gestellt werden.
Ich kann mir das lebhaft vorstellen: Zukünftig treten dann nur noch linke Sänger auf, die kaum den Ton treffen, dafür aber linke Weltanschauungen predigen. Und der nächste Schritt ist dann, das jeder Künstler, der nicht links ist, ein Berufsverbot bekommt. Oder er boykottiert wird und sich überlegen muss, ob er Deutschland verlässt, wie etwa der rechte Autor Akif Pirincci, der vom Internethändler Amazon gesperrt wurde, weil ihm nachgesagt worden war, er hätte, bei einer Rede, Flüchtlinge ins KZ gewünscht, was er aber, nachweislich, nie gesagt oder gemeint hat. Boykottiert und geächtet wird er bei uns in Deutschland aber trotzdem. Man fühlt sich an den Film „Das Leben des Brian“ erinnert, in der die englische Komikertruppe „Monty Python“ einen Ketzer von Juden steinigen lassen will, weil der Ketzer „Jehova“ sagt. Demnächst werden missliebige Personen gesteinigt, weil sie „Piep!“ sagen oder einfach nur ihre Lippen bewegen.
Was man an Beispielen wie Pirincci und Naidoo ablesen kann, ist das undemokratische Verhalten der linken Mehrheitsgesellschaft, die weder Diskussionen noch Meinungsaustausch will und fördert. Wer in das linke Meinungskorsett nicht passt, bekommt einen Stempel und wird aussortiert. Er gehört der Gesellschaft nicht mehr an, einer Gesellschaft, die lieber Selbstgespräche, als Diskussionen führt, und ihre kulturelle Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit nur predigt.
Wir Rechte sollten uns überlegen, was wir in dieser linken Gesellschaft noch verloren haben? Bisher kämpfen wir dafür, ein Teil von ihr zu sein. Vielleicht sollten wir unsre eigene Gesellschaft aufbauen? Mal ehrlich: Für was brauchen wir Linke?
Deutschland, Herr Naidoo, ist unfrei. Ich diskutiere mit Ihnen nicht, ob Deutschland souverän ist oder eine amerikanisch besetzte Zone, unfrei ist es aber sicher in dem Sinne, dass Linke bestimmen, wer in ihr Platz zu finden hat und wer nicht. Ein solches Deutschland ist vergleichbar mit der DDR. Was aus ihr wurde, ist bekannt. Sie überlebte 40 Jahre nur deshalb, weil sie ihre Bürger hinter eine Mauer mit Stacheldraht und Todesstreifen einsperrte. Und wer dennoch fliehen wollte, wurde erschossen. Auf so eine Zukunftsaussicht kann ich verzichten.
Mir scheint, in Deutschland ist normales Leben nicht mehr gestattet. Man gilt als Rassist, wenn man im Restaurant ein Zigeunerschnitzel bestellt, aber kaum einer regt sich auf, wenn man Wiener oder gar Hamburger isst. Aber wehe, man isst Negerküsse oder Zigeunerschnitzel! Und wer einverstanden ist, dass Herr Naidoo zum ESC fährt, ist Faschist. Doch Linke, diese selbst ernannten Demokraten, die Namen und Anschriften ihnen missliebiger Personen im Internet veröffentlichen und zu „Besuchen“ eben dieser Personen auffordern, die sogar Denunziantenbriefe an deren Arbeitgeber schreiben, die gelten als vorbildliche Demokraten. Wenn das kein Stoff für eine Satire nach Monty-Python-Art ist! Wenn sich die Wirklichkeit so verdreht, dass richtig und falsch, gut und böse, ihre Plätze vertauschen, zeugt das von einer Gesellschaft, die komisch und krank ist. Als Satiriker freut mich das, als Bürger ist mir fade zumute. Man fühlt sich, als sei man im falschen Film.
Wir Rechte und wir Demokraten müssen uns ernsthaft fragen, ob diese Gesellschaft noch zu retten ist. Ich befürchte …
Ist es nun gut oder schlecht, dass Sie, Herr Naidoo, nicht zum ESC fahren? Es ist gut, weil Sie von der ARD vorgeschlagen wurden, ohne vorher das Publikum zu fragen. Es ist schlecht, weil Sie jetzt einen Tritt, wegen Ihren politischen Ansichten, bekamen. Wenn die ARD schon selbstherrlich ist, sollte sie es wenigstens durchgängig sein und nicht auf halbem Wege umkehren.
Den ESC schaue ich mir übrigens nicht an. Aus Solidarität mit Ihnen, Herr Naidoo, und weil mir der ESC ohnehin nie gefallen hat. Ich höre lieber deutsche Volksmusiker, wie etwa Heino.
Ihr
Wolfgang Luley, Weihnachtswichtel aus dem hohen Norden!
http://www.spiegel.de/kultur/musik/xavier-naidoo-verzichtet-auf-start-beim-eurovision-song-contest-a-1063933.html

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