Von Friedrich Fröbel
Lebensbedingt bin ich regelmäßig in Italien und Frankreich unterwegs und so auch im italienisch-französischen Grenzgebiet. Wie das Leben manchmal spielt, fuhr ich am Morgen nach dem vorläufig letzten Pariser Massaker, noch völlig ahnungslos, wenig nach 9 Uhr morgens über die Grenze. Zu diesem Zeitpunkt hätte man nach erledigtem Massaker diese Grenzstation von Paris aus mit dem Auto ohne weiteres erreicht haben können. Viele Stunden vorher hatte Hollande verkündet, die Grenzen seien “geschlossen”, um die mohammedanischen Mörder am Entkommen zu hindern. Nun, die Grenze war komplett – offen. Die einzigen Polizisten, die sich zeigten, waren lange nach der Grenze, hinter der ersten italienischen Mautstation, solche der Guardia di Finanza, die dort wie nicht immer, aber immer öfter auf Italiener lauert, welche entweder zu den gewissenlos-eigensüchtigen Steuerhinterziehern gehören (davon gibt es zweifellos genug) oder zu jenen Menschen mit Gewissen, die den auch in Italien allgemein und zunehmend grassierenden politischen Wahnsinn aus Prinzip nicht länger finanzieren mögen. Erst aus dem in der Bar ausliegenden “Corriere della Sera” erfuhr ich an diesem Morgen, was in Paris geschehen war.
Die Grenze ist – immer noch offen. Nur wenn man sie auf der Küstenstraße passiert, stehen am Grenzhäuschen mittlerweile zwei Gendarmen, die normalerweise die Autos durchfahren lassen, aber am vergangenen Samstag tatsächlich einmal jedes Auto anhalten ließen. Zum – nach meinem Erleben – allerersten Mal. Eine lückenlose Ausreisekontrolle seitens der Franzosen findet hier nicht statt und fand hier auch zu dem Zeitpunkt nicht statt, als der Zugriff in Saint-Denis noch nicht erfolgt war. Wer die Grenze auf der Autobahn passiert, sieht gelegentlich italienische Polizisten, französische nie. Nie. Oder sie verstecken sich immer sehr schnell und sehr gekonnt, wenn ich komme. Die Gefahr, daß ich den “IS” jetzt auf etwas aufmerksam gemacht habe, schätze ich nicht so hoch ein wie die, daß die dreiste Lüge der französischen Regierung in einer solchen Situation am Bewußtsein der belogenen europäischen Öffentlichkeit vorbeigeht. Und ich bin vermutlich nicht der einzige, dem es so scheint, als unterschiede sich die aktuelle BRD-Regierung wesensmäßig nicht nennenswert von der französischen.
Vielleicht kann man die Grenze auf der Autobahn nicht “schließen”, ohne daß zu viel “Lebenswichtiges zum Erliegen” käme. Davon hat zwar niemand etwas gesagt, aber es könnte ja sein. Das bedeutete dann aber ziemlich Dramatisches. Punktuelle “Kontrollen” sind offenbar nicht viel mehr als schlechter und schlechter wirkendes Opium fürs Volk. Da sich, wie die jüngsten Massaker in Paris und San Bernardino, der Zwischenfall in der Lufthansa-Maschine auf dem Weg nach Belgrad oder die Attacke eines marokkanischen “Asylbewerbers” auf dadurch dienstunfähig verletzte Polizeibeamte in Osnabrück wieder gezeigt haben, nicht mit hinreichender Leichtigkeit zwischen “normalen” und aggressiven bis terroristischen Mohammedanern unterscheiden läßt, Europa sich laut Hollande und (mindestens implizit) nun auch Frau M. aber mit dem terroristischen Teil der Mohammedaner “im Krieg” befindet, werden sich auf die Dauer die üblichen Unerfreulichkeiten nicht vermeiden lassen, die so ein Krieg nun einmal mit sich bringt. Im Zweifel werden wir uns dabei als gute Demokraten früher oder später am Vorbild der beiden neuzeitlichen Ur-Demokratien, USA und Frankreich, orientieren wollen. Im zweiten Weltkrieg wurden in den USA weit mehr als 100.000 japanischstämmige amerikanische Staatsbürger, ähm ja, amerikanische Staatsbürger, interniert. Entsprechendes wurde für deutsch- und italienischstämmige Amerikaner beschlossen, wenn auch schließlich nicht umgesetzt. In Frankreich wurden ca. 100.000 deutsche E-Migranten interniert, von denen man überwiegend wird annehmen dürfen, daß “die Armen doch ihrerseits vor dem NS-Terror nach Frankreich geflohen” waren und also “mit dem NS sicher nichts zu tun haben konnten”. Sounds familiar? So werden in Europa nun nach Lage der Dinge, in der Konsequenz der starken Worte der Politiker (“Krieg”), wenn diese Worte nicht Schall und Rauch bleiben sollen, und in bester urdemokratischer Tradition wohl alle Mohammedaner überprüft und beim leisesten Zweifel an ihrer Zuverlässigkeit ebenfalls interniert werden müssen. Wer “Krieg” sagt, muß sich das vorher überlegen. Wer es angesichts der derzeitigen Lage nicht sagt, muß sich wiederum überlegen, wie er seinen eigenen Leuten noch unter die Augen treten will. Im existenziellen Ausnahmezustand des Kriegsfalls sind nach dem Grundgesetz als relevante “eigene Leute” gemäß Art. 116 Abs. 1 Alt. 2 GG iVm. § 6 Abs. 1 BVFG einerseits ethnisch oder kulturell Deutsche anzunehmen (“deutsche Volkszugehörige”, die den bloßen “Staatsbürgern” offensichtlich logisch und rechtlich vorausliegen und damit im existenziellen Ausnahmezustand, so sehr man das bedauern mag, vorgehen), anderseits gemäß der Präambel des Grundgesetzes (“Verantwortung vor Gott”) allgemein Christen egal welcher Herkunft und Ethnie. Wer schließlich “Krieg” sagt und es nicht ernst meint, sollte abtreten, solange er das noch freiwillig tun kann.
https://friedrichfr.wordpress.com/2015/12/08/unter-uns-hollande-luegt/