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Das Recht auf Waffen

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Von Thomas Stahl

Die EU möchte in den kommenden Tagen ihrem feuchten Traum von einer entwaffneten Bevölkerung ein Stück näher kommen. Es soll durch das Verbot von halbautomatischen Gewehren verhindert werden, dass „die Bösen“ in den Besitz von Waffen kommen. So oder so ähnlich könnte man deren Argumentation zusammenfassen.

Fassen wir auch kurz zusammen und ziehen Resümee: Frankreich hat ein sehr restriktives Waffenrecht. Jedes der in Paris ums Leben gekommenen Opfer hielt sich sehr genau an das dort geltende Waffengesetz – und bezahlte das mit seinem Leben. Jedes dieser Opfer ist dem weit verbreiteten Märchen aufgesessen, der Staat würde uns effektiv beschützen können. Kann er aber nicht. Der Beweis: 130 Opfer durch eine Handvoll Terroristen, die sich – au Schreck! – nicht an die Waffengesetze gehalten haben. Die sich auch nicht auf den vom Waffengesetz vorgesehenen Weg legale Schusswaffen besorgt haben, nein – die sich einfach nicht um die Vorschriften unser ehrwürdigen Gesetzgeber scheren! Das mag daran liegen, dass es diesen Menschen egal ist, wenn sie vor den Anschlägen mit den Waffen erwischt werden und dafür in den Knast wandern. Und daran mag es wohl auch liegen, dass rechtschaffene Bürger sich peinlichst genau an solche Gesetze halten, weil sie eben nicht in den Bau wandern wollen. Kommt dann noch der Glaube an die Mär des beschützenden Staates dazu, ist das Schicksal der Opfer besiegelt.

Hätte auch nur ein einziges Opfer gegen das Waffengesetz verstoßen und seine Waffe im entscheidenden Moment gezogen und verwendet, wären dutzende der Opfer heute noch am Leben.

Neuester Schauplatz: Kalifornien. Ein US-Bundesstaat mit extrem restriktivem Waffenrecht, fast schon eine „gun-free zone“ in den Staaten. Bilanz: 14 Tote durch zwei Täter. Einer dieser 14 Toten mit einer Waffe und dem Willen zu überleben hätte keine 20 Sekunden gebraucht, diese beiden Irren auszuschalten oder zumindest zu vertreiben. Stattdessen verließen sich wieder alle auf den beschützenden Staat und den Irrglauben, dass die Täter sich an geltende Gesetze halten würden oder dass Hilfe noch rechtzeitig kommt.

Jetzt mögen manche rufen, es wäre besser gewesen, keine Waffen zu erfinden und es wäre am schönsten, wenn alle Waffen endlich zerstört werden würden. Nur leider geht das nicht, daher macht es auch keinen Sinn, sich dieser Utopie weiter hinzugeben. Und dabei gäbe es noch ein weiteres Problem: Nahezu jeder Gegenstand kann als Waffe genutzt werden. Es gibt Waffen, seit dem die Menschen anfingen, Werkzeuge zu benutzen.
Ein simpler Stock kann eine Waffe sein.

Also können wir uns aus dieser Traumwelt verabschieden und zur Realität zurückkehren: Es gibt schon immer Waffen und es wird sie auch immer geben, egal wie arg wir uns anstrengen und uns eine waffenfreie Welt wünschen.
Akzeptieren wir das also und beginnen wir endlich, mit dieser Tatsache zu leben.

Bleibt also nur noch zu klären, wer die Waffen hat und wer sie haben sollte.

Sollte nur der Staat die Waffen haben?

Totalitäre Regime stehen darauf, ausschließlich die Waffengewalt zu besitzen und damit das Volk zu unterdrücken. Und sie führen mit diesen Waffen Kriege, die weitaus mehr Menschenleben fordern als sie Terroranschläge jemals fordern könnten. Regierungen, die ausschließlich im Auftrag und im Sinne ihres Volkes handeln sollten, können umso mehr nach ihren eigenen Interessen handeln, umso weniger ihr eigenes Volk bewaffnet ist.

Sollten nur die Terroristen die Waffen haben? – OK, genug der Ironie.

Sollten nur gesetzestreue Bürger die Waffen haben?

Das wäre mit Abstand die beste Lösung unserer Probleme, vor allem bei bewaffneten Kriminellen. Da wir bereits festgestellt haben, dass sich Kriminelle und Terroristen nicht an geltende Gesetze halten und auch niemals halten werden und da wir bei jedem einzelnen Anschlag feststellen müssen, dass der Staat seine Bürger in einer solchen Situation nicht effektiv schützen kann, bleibt logischerweise nur, den Bürgern selbst die Möglichkeit zu geben, sich adäquat gegen Angriffe auf ihr Leben zu wehren.

Und dazu sind Schusswaffen nötig und die einzig mögliche Option für den Selbstschutz:

Nur eine Schusswaffe ist leicht zu transportieren und zu bedienen.

Nur eine Schusswaffe kann einen Angriff mit Schusswaffen abwehren.

Nur eine Schusswaffe wehrt einen Angreifer auch aus der Distanz ab.

Nur eine Schusswaffe gleicht physische Vorteile des Gegners aus.

Nur eine Schusswaffe kann aufgrund ihrer potentiell tödlichen Eigenschaft abschrecken – und nur deshalb abschrecken.

Alleine schon das Wissen über die mögliche Anwesenheit von bewaffneten Bürgern verhindert effektiv Verbrechen. Sämtliche Statistiken bestätigen das eindeutig. Weder die Mord- noch die Selbstmordrate steigt durch die Bewaffnung der gesetzestreuen Bürger, im Gegenteil. Auch das wird von sämtlichen Statistiken zu dem Thema hinreichend bestätigt: Die Zahl der Mord- und Raubdelikte in Ländern mit hoher Zivilbewaffnung und liberalem Waffenrecht sind signifikant niedriger als in Ländern mit strengen Waffengesetzen. (vgl. z.B. England – Schweiz)
Massaker finden so gut wie immer in waffenfreien Zonen statt! Warum wohl?

Trotz aller Statistiken, die für den bewaffneten Bürger sprechen, will die EU nun halbautomatische Gewehre verbieten, die Kriegswaffen ähnlich sehen. (Werden demnächst auch Autos verboten, die in ihrer Form einem Spritfresser ähnlich sehen?) Und ein großer Teil unserer Politiker und auch der Bürger findet das gut. Fragt man die betreffenden Leute nach dem „warum“, stellt man ganz schnell fest, dass sich niemand näher mit der Thematik befasst hat und das bisschen Wissen meist aus Actionfilmen stammt. Daher eine kurze Waffenkunde:

Eine Kriegswaffe ist eine vollautomatische Waffe. Man drückt den Abzug und das Ding schießt Dauerfeuer, bis die letzte Patrone ausgeworfen wird. Eine solche Waffe richtet immensen Schaden an und ist bei uns in Deutschland für den zivilen Markt verboten. Auch würde kaum ein Sportschütze eine vollautomatische Waffe haben wollen, denn im Dauerfeuer ist kein exaktes Treffen auf Scheiben möglich. Auch „frisst“ so ein Ding im Dauerfeuer viel zu viel Munition und daher viel Geld. Eine Patrone in den hier relevanten Kalibern kostet zwischen 50 Cent und drei Euro im sportlichen Schießen, je nach Qualität. (10 Sek Dauerfeuer kosten also zwischen 15 und 90 Euro)

Eine halbautomatische Waffe gibt nur einen Schuss ab, wenn der Abzug betätigt wird. Der Abzug muss losgelassen werden, um einen weiteren Schuss abgeben zu können. Dies ermöglicht dem Sportschützen ein genaues Zielen, worin ja auch die Absicht bei diesem Sport liegt. Eine halbautomatische Waffe lädt nach dem Schuss eine neue Patrone aus dem Magazin, so dass ein manuelles Nachladen entfällt. Nur durch dieses automatische Nachladen werden beim Sportschießen Disziplinen möglich, die hohe Präzision und Zeit kombinieren.

Kein Terrorist wird jemals eine halbautomatische Kalaschnikow nutzen, er will maximalen Schaden anrichten. Keine Privatperson in Deutschland besitzt (legal) eine vollautomatische Waffe.

Warum also halbautomatische Waffen verbieten, wenn „die Bösen“ sie sowieso nicht haben wollen und „die Normalos“ damit grundsätzlich keinen Schaden anrichten? Weil jemand eine halbautomatische zu einer vollautomatischen umbauen will? Das ist unwahrscheinlich und an den Haaren herbeigezogen, es gibt genügend illegale Vollautomaten in der Welt und auch in Deutschland. Ein Umbau lohnt sich überhaupt nicht. Und es gibt genug Irre, die so etwas schon besitzen und immer wieder bekommen werden. Diese Leute erreicht man durch kein Waffengesetz der Welt. Man „erreicht“ nur die rechtschaffenen Waffenbesitzer, die sich penibelst an (ein sehr restriktives) geltendes Recht halten und die in den Verbrechensstatistiken praktisch nie auftauchen.

Ist der Gesetzesentwurf also falscher Aktionismus aufgrund der jüngsten Ereignisse? Ja, auch. Wie immer. Da der Gesetzesentwurf bereits seit Monaten, wenn nicht seit Jahren in den Schubladen liegt (und in einer ähnlichen Form in der Vergangenheit schon einmal abgelehnt wurde), kann man jedoch mehr unterstellen:Die schrittweise Abschaffung des Menschenrechts auf Waffenbesitz und effektiver Selbstverteidigung mit dem versteckten Ziel, dass sich die Regierung nicht mehr vor der eigenen Bevölkerung fürchten muss.

Übrigens:
Nur eine Regierung, die sich vor der Wut und dem Zorn des eigenen Volkes fürchten muss, macht ansatzweise Politik im Sinne des Volkes. Mit einer praktisch wehrlosen Bevölkerung kann das Regime machen, was es will.

Ach ja, ich vergaß: wir leben ja in Deutschland, dem Land, dessen Bevölkerung mit sich machen lässt, was immer die Politiker wollen. Solange der Fernseher nicht kaputt geht, geht’s uns doch allen sooo gut… sagt man uns ja ständig im Fernsehen.

Ich rate allen, die meinen Text bis hierhin interessiert gelesen haben, obwohl sie selbst eine ablehnende Meinung zum Thema Waffenbesitz in Privathand haben, sich mit der Thematik etwas näher zu beschäftigen und auch ein paarmal den örtlichen Schützenverein aufzusuchen. Sehen Sie sich die Menschen an, hören Sie sich die Meinungen der von diesem Gesetzesentwurf betroffenen Personen an, schießen Sie als Gastschütze einige Male unter Anleitung beim Training mit und schauen Sie sich die veröffentlichten Statistiken an. Bilden Sie sich eine echte Meinung und denken Sie vor dem Hintergrund einer immer stärker zerfallenden EU (und deren Mitgliedsstaaten) in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen an die Konsequenzen für uns alle, wenn niemand mehr bereit, willens und fähig ist, unsere freiheitliche Grundordnung gegen ein totalitäres Regime zu verteidigen.

http://freiraum-magazin.com/2015/12/14/das-recht-auf-waffen/

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