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Zum Christentum gehört auch ein Immendorf, Matisse, Dali, Rilke, Hugo Ball und Hermann Hesse

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Von Klaus Lelek

Wenn Atheismus auf  Christenhass und Islambewunderung  auf Unbildung aufgebaut ist – Nachdenken in den Ruinen der westlichen Kultur  – eine Trauerarbeit

Wie christlich ist eigentlich unsere westliche europäische Kultur? Seit vielen Jahren verbreiten halbgebildete Eliten in Deutschland, darunter auch viele Intellektuelle des Kulturbetriebes, und vor allem Vertreter der Medien,  die postmoderne Mär, dass so gut wie nichts mehr an „Christlicher Substanz“  in unserer Gesellschaft  existiert.  Sie setzten Christentum mit den Scheiterhaufen der Inquisition gleich, mit pädophilen Pfarren, leeren Kirchen und behaupten sogar – wie in einem Dossier des Deutschen Kulturrates –  das Abendland wäre vielfach islamisch geprägt. Im gleichen Machwerk findet man sogar die Behauptung, dass Christentum grenze mit seiner neuplatonischen Dreifaltigkeitslehre an „Ketzerei“. Der Islam dagegen wird als „modernes Gottesbild“ verkauft, mit dem man sogar den Urknall erklären kann usw.
Kurz vor Weihnachten konnte man in mehreren Zeitungen lesen, dass nur noch fünfzig Prozent der Deutschen Bevölkerung  überhaupt religiös ist. Eine Umfrage, die wohl jedes Jahr gemacht wird und deren Ergebnisse dann regelmäßig auf den Gabentisch der Medien landen.
Viel interessanter als diese gebetsmühlenartige Beschwörung einer fortschreitenden Entchristlichung wäre die Frage: Durch was wird eine verschwundene Religion eigentlich ersetzt? Kirchen durch Konsumtempel und Moscheen? Glaubensinhalte durch Ersatzreligionen oder eben durch eine Religion bei der das Schlagen von Frauen zum religiösen Ritual gehört?    lelek-zwei

Beinah zynisch äußerten sich vor ein paar Jahren Bundestagsabgeordnete der SPD, die bei der Debatte um „Christenverfolgung“ von Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit“ sprachen.
Vertreter der Grünen meinten „ein besonderer Schutz für christliche Minderheiten würde die anderen religiösen Minderheiten  diskriminieren“.
Im Klartext: Die unter ständigem Terror leidenden orientalischen Christen in Ägypten, Irak, Pakistan und Nigeria sind bereits lange vor der IS-Invasion und Boko Hama zum Abschuss freigegeben. Im Leitartikel der FR vom 8.1. 2011 schrieb der  damalige Chefredakteur Joachim Frank zum blutigen Massaker in Alexandria an koptischen Christen: „Wer angesichts dessen einfach von Christenverfolgung spricht  macht sich unglaubwürdig.“

Wissen diese zynischen schizoiden Eliten eigentlich was sie alles so inflationär in den Mülleimer der Geschichte werfen? Das inzwischen zum Schimpfwort degradierte „Christliche Abendland“ reicht weit über die Kirchturmspitze hinaus. Ein von der Idee des Urchristentums begeisterter Thomas Müntzer, der 1524 im Namen Jesu die geschundenen Bauern in die erste Revolution führte gehört ebenso dazu wie die Wiedertäufer von Münster und die Katharer in Südfrankreich.
Auch die Aufklärung ist maßgeblich von christlich humanistischen Idealen geprägt. Voltaire und Rousseau hassten die verlogene Amtskirche aber nicht das Christentum.
Zum Christentum gehören ein Dürer, Rembrandt, Bach, Haiden, Händel und Mozart.
Und auch ein Rilke, Baudelaire, Hugo Ball, Tolstoi und Hermann Hesse gehören dazu. Und erst recht ein Barlach, Matisse, Dali, und sogar ein Immendorf, der vor seinem Tode eine Bibel illustrierte und sie als „Himmelsgeschenk“ pries. Einige der angeführten standen zeitlebens den Amtskirchen ablehnend, gleichgültig oder zumindest skeptisch gegenüber. Dennoch ist ihr Werk von einem christlichen humanistischen Geist geprägt. Angesichts dieser Umstände ist es befremdlich, wenn das Land Hessen einen Kulturpreis an den Iranischen Dichter Navid Kermani vergibt, der sich „von der Kreuzigungsdarstellung Christi angeekelt fühlt“
Die Frage, die sich stellt lautet: Durch welche Werte wollen die Eliten den „christlichen, sozialen Humanismus“, der maßgeblich zur Gestaltung des modernen demokratischen Europas beigetragen hat ersetzen? Wie will man Kunstgeschichte begreifen ohne die geringsten Kenntnisse der Bibel? Wie ein Bild von Dürer erklären, wenn man nicht das Buch Mose, Daniel oder die Apokalypse des Johannes gelesen hat. Wie will man Philosophie studieren ohne die lange kontinuierliche Kette metaphysischer Überlegungen und Erkenntnisse, die von Pythagoras über Plato, Boethius, Thomas von Aquin, Schopenhauer bis in die Gegenwart reichen? Auch ein Siegmund Freud und erst recht ein C.G. Jung schöpften aus der Heiligen Schrift. In den Medien und Wissenschaftlichen Instituten  sitzen immer mehr kurzsichtige, aufgeblasene arrogante Fachidioten und sägen an einem Ast dessen Baum sie nicht kennen. Für solche akademischen Schrumpfhirne hatte bereits die neuplatonische Weisheitsschule des Hermes Trismegistos in Alexandria den passenden Satz formuliert: DIE GRÖSSTE UNTUGEND IST DIE UNWISSENHEIT

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