Der Spiegel veröffentlichte in den letzten Tagen eine Artikelserie unter dem Titel „Weihnachts-Kontroverse“. In Teil 7, der einen Tag vor Heilig Abend erschien, versuchte Redakteur Christoph Sydow (Foto) die Frage zu beleuchten, ob Moslems an eine Religion der Gewalt glauben. Er meint, jeder könne aus dem Koran herauslesen, was er wolle, denn es gebe sowohl Verse, die Gewalt fordern, als auch jene, die friedliche Botschaften vermitteln. Daher dürfe man aus dem Koran nicht einzelne Verse herauspicken, sondern müsse den „historischen Kontext“ beachten. Dabei macht der studierte „Islamwissenschaftler“ einen entscheidenden Fehler: Er ignoriert das Prinzip der Abrogation, denn die früheren eher harmlosen Verse aus der machtlosen Anfangszeit Mohammeds in Mekka werden durch die späteren Gewaltbefehle aus der Machtphase in Medina ersetzt.
Von Michael Stürzenberger
Immerhin veranschaulicht Sydow die Brutalität des Korans mit zwei Kampf- und Tötungsbefehlen aus der blutigen neunten Sure des Korans. Aber dann führt er als Beweis der „Friedlichkeit“ Sure 5, Vers 32 an:
„Wenn jemand einen Menschen tötet, der keinen anderen getötet, auch sonst kein Unheil auf Erden gestiftet hat, so ist’s, als töte er die Menschen allesamt.“
Mohammed zitierte in diesem Fall eine alte Anweisung an die Juden, die aus dem Talmud stammt. Da er bekanntlich weder lesen noch schreiben konnte, wurde sie ihm vorgelesen. Sie lautet dort im Original:
„Denn jeder, der eine Seele Israels tötet, der gelte nach der Schrift wie einer, der eine ganze Welt getötet hat. Und jeder, der das Leben einer Seele Israels rettet, der gelte nach der Schrift wie einer, der eine ganze Welt gerettet hat.“
Mohammed veränderte zudem diesen Vers, der eigentlich nur für das Zusammenleben von Juden untereinander gedacht war, entscheidend: Aus seiner Sicht ist ein Mord nur dann zu verurteilen, wenn er ohne Grund erfolgt. Aber wenn jemand ein „Unheil“ verursacht, darf er getötet werden. Ein Ungläubiger fällt unter diese Begründung, wenn er sich dem Islam widersetzt. Also ist das Töten mit dem Motiv der „Religionsverteidigung“ im Islam absolut gerechtfertigt. Und wird auch schließlich an dutzenden Stellen im Koran wörtlich gefordert, sogar auch im gleich folgenden Vers:
„Der Lohn derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten Krieg führen und Verderben im Lande zu erregen trachten, soll sein, daß sie getötet oder gekreuzigt werden oder daß ihnen Hände und Füße wechselweise abgeschlagen werden oder daß sie aus dem Lande vertrieben werden. Das wird für sie eine Schmach in dieser Welt sein, und im Jenseits wird ihnen eine schwere Strafe zuteil.“ (5:33)
Da der Koran das unveränderliche Wort des Gottes Allah ist, gelten die vielen Gewalt- und Tötungsaufrufe des Korans auch für unsere heutige Zeit und sind damit brandgefährlich. Wenn dies Moslems im Westen zugeben würden, wäre der Islam schnell in einer öffentlichen kritischen Diskussion. Daher versuchen sie mit allen Mitteln, zu vernebeln und zu verschleiern: Diese Verse seien „aus dem Zusammenhang gerissen“, „anders gemeint“ oder gar „falsch übersetzt“.
Aber es gibt im Koran keinen historischen Zusammenhang, da die Anweisungen Mohammeds einfach der Länge der Suren nach angereiht wurden. Wären sie zeitlich geordnet, könnte man erkennen, dass es eine Entwicklung im Leben des „Propheten“ gab: In der Mekkaphase hatte er nur ein paar Dutzend Anhänger und konnte es sich gar nicht erlauben, anderen seine Meinung mit Drohungen aufzuzwingen und Gewalt anzuwenden. Nachdem er aber von Mekka nach Medina ausgewandert war, befriedete er dort mit diplomatischem Geschick zwei verfeindete Stämme, die anschließend als Dank den Islam annahmen. Ab dem Zeitpunkt besaß er Macht, wendete sie kompromisslos an und eroberte das Gebiet des heutigen Saudi-Arabiens mit brutalen Angriffskriegen.
Aber Spiegel-Redakteur Christoph Sydow schreibt:
Schon diese Beispiele zeigen: Aus dem Koran kann jeder das herauslesen, was er will. Doch man wird Islam und Koran nicht gerecht, wenn man sich einzelne Verse herauspickt und diese dann buchstabengetreu interpretiert.
Damit handelt man nämlich genauso wie die Salafisten, die den vor 1400 Jahren offenbarten Koran im 21. Jahrhundert eins zu eins umsetzen wollen. Wer das tut, blendet den historischen Kontext, in dem der Koran entstand, völlig aus.
Der 30-jährige Sydow studierte „Islamwissenschaften“ an der Freien Universität Berlin. Um den Islam zu verstehen, ist dies allerdings nicht nötig. Denn eigentlich ist alles ganz einfach: Mohammed IST der Islam. Ein Araber, der mit seiner neuen Religions-Version auf totale Ablehnung von Juden und Christen in Mekka stieß. Sie kannten ihre Schriften und bezeichneten ihn als „Lügner“ und Betrüger“, was auch im Koran festgehalten ist:
„Die Ungläubigen sagen: Der Koran ist nichts anderes als eine selbsterdachte Lüge, wobei ihm andere Leute geholfen haben, aber damit sprechen sie nur Ungerechtes und Lügenhaftes. Auch sagen sie: Er enthält nur Fabeln der Vorfahren, welche er abschreiben lässt und die ihm Morgens und Abends vorgelesen werden.“ (Sure 25, Vers 5)
Für mich begann die Auseinandersetzung mit dem Islam am 11. September 2001. Ich fragte mich, warum sich 19 Moslems in vier Flugzeuge setzten und damit als fliegende Waffe so viel Menschen töten wollten, wie es nur geht. Als ich erfuhr, dass Mohammed Atta & Co in ihren Hinterlassenschaften Koranverse zur Begründung ihres Handelns aufgeführt hatten, las ich ihn. Ab dem Zeitpunkt war mir alles klar.
Nach weiteren Jahren der Lektüre über Mohammed, die Hadithe und die Geschichte der kriegerischen islamischen Ausbreitung schrieb ich eine Koran-Analyse. Als Altkanzler Helmut Schmidt im Herbst 2008 im TV auf die Frage von Sandra Maischberger, welches Buch er noch lesen möchte, „den Koran“ antwortete, schickte ich sie ihm, worauf er mir schriftlich antwortete:
In meinen sieben Jahren öffentlicher Islam-Aufklärung wurde mir immer wieder bewusst, wie wenig die meisten Menschen über den Islam wissen, auch erschreckend viele Journalisten und Politiker. Dabei ist es in unserer Zeit extrem wichtig, über die größte Bedrohung der Freiheit und der Demokratie informiert zu sein.
Nicht jeder hat aber die Zeit und die Bereitschaft, den ganzen Koran zu lesen. Diese Analyse trägt vielleicht dazu bei, dass sich bisher Uninformierte in kurzer Zeit einen umfassenden Überblick verschaffen können. Bei Gelegenheit auch weitergeben, so dass immer mehr Menschen Bescheid wissen und sich auf unsere Seite stellen.
Hier der Artikel im Spiegel. Kontakt: