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Frankfurter (Un)Freiheiten

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Von : BFF (BÜRGER FÜR FRANKFURT)

Das Dilemma der Presse mit der Berichterstattung zu „Pegida und Co.“

Im Folgenden veröffentlichen wir die in Form eines Leserbriefes erfolgte Stellungnahme unseres Stadtverordneten Mathias Mund zu dem in der Ausgabe der Frankfurter Neuen Presse vom 01.08.2015 erschienen Artikel „Frankfurter Freiheiten“.

Im Folgenden veröffentlichen wir die in Form eines Leserbriefes erfolgte Stellungnahme unseres Stadtverordneten Mathias Mund zu dem in der Ausgabe der Frankfurter Neuen Presse vom 01.08.2015 erschienen Artikel „Frankfurter Freiheiten“.

Sehr geehrte Damen und Herren,

normalerweise nehme ich Ihre Zeitung in Anbetracht des ausführlichen Regionalteils gerne zur Hand, aber das ist mir bei der Lektüre Ihrer Samstagsausgabe vom 01.08.2015 gründlich vergangen.

Schon das zum Artikel „Frankfurter Freiheiten“ ausgewählte Foto und die entsprechende Unterzeile entlarven das Dilemma des Autors und der gesamten Journaille hierzulande, wenn es um die Berichterstattung zu „Pegida und Co.“ geht.

Wer „Haut ab nach Deutschland – das ist Frankfurt“ als „guten Spruch“ tituliert muss sich fragen lassen, ob er denn auch den Slogan „Lieber ein Ort im Grünen als ein Grüner im Ort“  (gesehen auf einer der zahlreichen Pegida-Kundgebungen in Deutschland) als gelungen bezeichnen würde. Zumal der Verfasser des gezeigten Plakates mit dem Untertitel „Nie wieder Deutschland!“ seine wahren Motive offenbart.

Dazu passt auch, dass Herr von Freyberg zwar meint, die Parole „Es gibt kein Recht auf linke Propaganda“ lasse Zweifel am Demokratieverständnis von PEGIDA-Teilnehmern zu, dabei aber nicht erwähnt, dass dieser lediglich eine Replik auf den Ruf „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“ aus den Reihen der Gegendemonstranten darstellt, welche – aufgrund für sie ungünstiger Faktenlage – ausschließlich die Nazikeule als Totschlagargument parat haben. Zugegebenermaßen, wirklich geistreich ist dies alles nicht – aber dafür ist das ja auch die Straße und nicht ein Hörsaal der Goethe-Universität mit der vom Verfasser gepriesenen Frankfurter Schule.

Etwas mehr Geist wäre allerdings vom Verfasser des Artikels zu erwarten gewesen. Doch offensichtlich stand ihm dabei seine ideologische Voreingenommenheit im Weg, so dass der Informationsgehalt für den geneigten Leser gegen Null geht.

Kein Wort in seiner Rückblende über die Gewaltbereitschaft eines erheblichen Teils der Gegendemonstranten, die sich in Frankfurt den Kundgebungsteilnehmern von PEGIDA, ach so mutig, mit Würfen von Pyrotechnik, Eiern, Kartoffeln, Getränkeflaschen und –dosen, Farb- und Urinbeuteln und sonstigem Unrat entgegenstellten, um die Demokratie in Deutschland zu verteidigen. Keine
Erwähnung der zahlreichen Drohungen und tätlichen Angriffe dieser aufrechten Demokraten gegen friedliche Demonstranten von PEGIDA bzw. FBfD und im Einsatz befindliche Polizistinnen und Polizisten.  Eine Teilnehmerin von PEGIDA wurde in Frankfurt am 09. März 2015 von einem Steinwurf aus den Reihen der linken Gegendemonstranten am Kopf getroffen und schwer verletzt – auch hier Fehlanzeige!

Ebenfalls völlig ausgeblendet wird die perfide Methode der Antifa-Bewegung, durch Veröffentlichung von personenbezogenen Daten politisch missliebiger Personen und gezielte Verleumdungskampagnen diese „mundtot“ zu machen. Unzählige Menschen haben aufgrund solcher gegen sie gerichteten Aktivitäten nicht nur ihre Arbeitsstelle, sondern auch ihre bürgerliche Existenz verloren.

Anstatt einmal zu reflektieren, dass unter diesen Umständen kaum noch jemand dazu bereit ist, seine gesellschaftliche Reputation und körperliche Unversehrtheit aufs Spiel zu setzen, um gegen die Missstände in unserem Land auf die Straße zu gehen, weiß Herr von Freyberg von „immer groteskeren Auftritten mit immer weniger Teilnehmern“ zu berichten. Was so grotesk war, verschweigt er geflissentlich: Dass man im Jahr 2015 in Deutschland nicht einmal mehr einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des Aufstandes vom 17. Juni 1953 niederlegen kann, obwohl  Kundgebung und Kranzniederlegung ordnungsgemäß angemeldet waren.

Der schwarze Block der Antifa und andere linke Gruppen hatten den kurzen Weg vom Römerberg zum Einheitsdenkmal auf dem Paulsplatz blockiert und die Polizei war weder willens  noch in der Lage, diese rechtswidrige Gegendemonstration zu räumen. Im Gegenteil, letzten Endes wurde die Anmelderin der Kundgebung, Heidi Mund, von der Polizei daran gehindert, sich alleine und auf eigene Faust mit dem Kranz einen Weg durch den linken Mob zu bahnen. Mehr als traurig, wenn man sich vor Augen hält, dass sich am 17. Juni 1953 Bürger unseres Landes mit bloßen Händen sowjetischen Panzern gegenübergestellt haben.

Im Anbetracht dieser Tatsachen stellt die Überschrift „Frankfurter Freiheiten“ in meinen Augen eine Verhöhnung unseres Rechtsstaates  und unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung dar! Das Freiheit immer auch die Freiheit des Andersdenkenden implizieren muss hat der Autor in seiner einseitigen Weltsicht offensichtlich komplett ausgeblendet.

So passt es genau ins Bild, wenn Herr von Freyberg ins Mittelalter verfällt und von „Schandstrafe“ schreibt, anstatt einmal die Frage zu stellen, ob es hier in Deutschland erst wieder zu Toten bei politischen Protestkundgebungen kommen muss, bevor die Bevölkerung aus ihrer Lethargie erwacht und merkt, dass in unserem Staat etwas gewaltig schief läuft.

Stattdessen wird gejammert über ein PEGIDA-Transparent an einer Autobahnbrücke, das „mindestens eine Ordnungswidrigkeit, wenn nicht gar eine Straftat“ sei. Du meine Güte, wie viele
ungenehmigte Transparente von Seiten der politischen Linken (z. B. „Frankfurt Nazifrei“ usw.) hingen denn alleine im ersten Halbjahr 2015 an Brücken in Frankfurt? Hat sich darüber jemand aufgeregt oder bemüßigt gesehen, einen fast ganzseitigen Zeitungsbericht zu verfassen?

Und ist die gewählte Metapher „vom letzten Zucken eines verendenden Tieres“  in Bezug auf die Bewegung PEGIDA und das Anbringen des Transparentes  nicht gefährlich nah an der hetzerischen  Rhetorik der NS-Zeit? Oder wollte Herr von Freyberg damit eine Assoziation bei seiner Leserschaft zu Thilo Sarrazin herstellen, den seine  türkische Kollegin Mely Kiyak in der Berliner Zeitung als „lispelnde, stotternde,  zuckende Menschenkarrikatur“  bezeichnete?

Ganz offensichtlich hat ihm dabei sein Unterbewusstsein einen üblen Streich gespielt. Denn allem Anschein nach ist der Autor in den sozialen Netzwerken gut unterwegs und so dürfte ihm auch nicht das aktuell im Internet kursierende „Fahndungsplakat“, aufgemacht im Stil gesuchter RAF-Terroristen, entgangen sein, in dem ein „Antifa e. V.“ unbescholtenen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes unterstellt, an „Morden, Totschlagverbrechen, Brandstiftung, Körperverletzungen, Volksverhetzung und anderen Straftaten … beteiligt gewesen zu sein und/oder diese angestiftet zu haben“. Zu sehen auf diesem Plakat – neben den renommiertesten Islamkritikern unseres Landes sowie Initiatoren von PEGIDA und Freien Bürgern – eben Politiker wie Thilo Sarrazin, Horst Seehofer, Erika Steinbach oder meine Person.

Dafür spricht auch, dass Herr von Freyberg Anhängern von PEGIDA in seinem Artikel tatsächlich eine Fassade der „besorgten Bürger“ bescheinigt – das ist Antifa-Rhetorik vom Feinsten, die sich auch im Titel dieses verleumderischen und verhetzenden Plakates „Rassistische Gewalttäter – Besorgte Bürger / Asylkritiker“ wiederfindet.

Solch üble Machenschaften von Seiten der extremen Linken, die sich außerhalb jeglichen demokratischen Diskurses und Konsenses befinden, werden jedoch geflissentlich unterschlagen. Und das nicht nur in diesem Artikel, sondern in der gesamten Mainstream-Medienlandschaft in Deutschland.

Und so wird eben munter weiter daher fabuliert. Von unserer wunderbaren Integrationsdezernentin, die sich schon im Jahr 2007 outete, als sie Hausener Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Bürgerrunde im Fachausschuss nahelegte: „Wenn Ihnen die Moschee nicht passt, müssen sie wegziehen“. „Populisten bedienen sich einfacher Parolen“ – aber Frau Dr. Eskandari-Grünberg hat mit dem  Satz „Frankfurt ist keine Stadt für Braune Soße“ schon ihre Grenzen der Komplexität erreicht.

Und dann noch die Eichhörnchen – eigentlich possierliche Tierchen! Doch sagt der Volksmund nicht „Der Teufel ist ein Eichhörnchen“? Mit dieser Analogie schießt Herr von Freyberg gelinde gesagt – um beim Vokabular des Tierreichs zu bleiben  – den Vogel ab und lässt seinen bis dahin inhaltlich ohnehin schon fragwürdigen Artikel vollends in die Lächerlichkeit abgleiten. Wobei der Teufel auch hier eher im Detail steckt und nicht im Eichhörnchen, „das von Baum zu Baum hüpft“,  um dies vorwegzunehmen und alle Tierfreunde zu beruhigen.

Wirtschaftsflüchtlinge – die tatsächlich zunächst einmal keinerlei Anspruch oder Anrecht auf Asyl bei uns haben –  sind weder  Eichhörnchen noch Naturgewalten, die über uns hereinbrechen. Aber was passiert denn bitteschön mit dem Baum, der die meisten Nüsse trägt (in der Analogie von Herrn von Freyberg  muss dies wohl  Deutschland sein), wenn  alle Eichhörnchen dieser Welt munter darauf hüpfen, um sich dort zu ernähren? Es braucht keinen besonders ausgeprägten Grad von Intelligenz um zu erkennen, dass auf diesem Baum chaotische Zustände ausbrechen werden und er niemandem mehr Schutz und Nahrung bieten wird – weder den Eichhörnchen, deren Revier dieser Baum ursprünglich war noch anderen, tatsächlich schutzbedürftigen und hungrigen Eichhörnchen , die zukünftig auf Nahrungssuche umherstreifen werden.

Anstatt sich in das Genre von  Märchen und Fabeln zu verirren wäre es doch eher angebracht gewesen, sich dieser Problematik – und genau diese wird von PEGIDA & Co. thematisiert – einmal objektiv und ohne falsch verstandene politische Korrektheit anzunehmen. Aber so bleibt es, auch am Ende dieses Artikels,  beim altbekannten Muster „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…“

Mathias Mund

http://www.bff-frankfurt.de/artikel/index.php?id=874

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