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Der bigotte Schwätzer

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Von Max Erdinger

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die bundesdeutschen Sozen fast aller Parteien für so dämlich halte, dass ich ihnen unterstellen würde, sie selbst glaubten den ganzen Bockmist tatsächlich, den sie den lieben langen Tag unter sich lassen. Davon aber abgesehen: Die Sozen sind die absolut allerletzten, die anderen „tiefe Demokratieverachtung“ vorzuwerfen hätten. Es gibt keine größeren Demokratieverächter als diese Furunkel am Arsche der nachkriegsdeutschen Parteiengeschichte, die in dem Wahn leben, sie selbst seien die Bezugsgröße, an der sich jede Moral zu messen lassen habe – und dass sie das dazu berechtige, sich unablässig zum Gewissen Aller aufzuspielen.

Es ist selbst heute noch nicht glaubhaft, dass ein bundesdeutscher Außenminister mit dem Begriff „Demokratie“ nichts anderes zu assoziieren in der Lage sein soll, als diese bundesrepublikanische Medien- und Massendemokratie, die auch unter reger Mitwirkung der SPD zu der Farce geworden ist, die sie nun einmal ist im Jahre 2016. Es sind Leute wie Steinmeier, die diese Demokratie liquidiert haben. Mediokre Parteiapparatschiks sind das, deren ganze Kunst im Kungeln und Tricksen besteht, grässliche Egozentriker, die sich aus höchst selbstsüchigen Motiven für den Beruf des Politikers entschieden haben und die obendrein noch in dem Wahn leben, die Substanz, die ihren eigenen Nährboden darstellt, verbrauche sich nie.

Jetzt werden sie nervös.

Nicht, dass sie irgendetwas verstanden hätten – das nicht! Aber so eine diffuse Ahnung scheint sie zu ängstigen, die sie selbst noch nicht richtig benennen können in ihrer ganzen Beschränktheit. Da kann ich aushelfen. Mir ist nämlich sonnenklar, was das Problem für diesen Abschaum ist: Er müsste endlich die Hosen herunterlassen und unter Beweis stellen, wozu er bereit ist, um sich die eigene, in wohlfeilem Geschwafel daherkommende Fettlebe zu sichern. Er müsste ganz offen totalitär werden, sich seiner sorgsam eingeübten Demokratiephrasendrescherei entledigen und den Gegner mit undemokratischen Mitteln bekämpfen, um ihn aufzuhalten. Dazu fehlen aber die Eier, die auch diesem Abschaum vom Feminat aberzogen worden sind.

Was bleibt ihm dann noch?

Nur noch der letzte, verzweifelte Versuch, den politischen Gegner als das zu verteufeln, was er selbst längst ist: Ein „tiefer Demokratieverächter“ eben. Und die Hoffnung, dass ihm das noch ein letztes Mal jemand abkauft, ist in ihrer ganzen irrationalen Inbrunst etwa von derselben Qualität, wie die auf den rettenden Einsatz der Armee Wenck.

Nicht Merkel hat fertig, nicht Steinmeier oder Maas und die ganze abgehobene Blase in den Parlamenten. Das zwar auch, aber es ist viel dramatischer: Das System Bundesrepublik ist am Ende. Nicht, weil es grundsätzlich schlecht wäre, sondern deswegen, weil es Typen wie Steinmeier in ihrer grenzenlosen Realitätsverleugnung ruiniert haben.

Der bigotte Schwätzer

 

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