Schon in der „Frankfurter Rundschau“ ist uns die Autorin Mely Kiyak mit einer Menge dummer Texte aufgefallen, nun durfte sie in der „Zeit“ ihren Rassismuswahn austoben:
Im Grunde genommen hat sich ein deutscher Politiker, der diesen Satz sagt, ein für alle Mal diskreditiert:
Spätestens seit den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln kommen selbst grüne Professoren zu mir, die sagen: Ich habe zwei blonde Töchter, ich sorge mich, wenn jetzt 60 arabische Männer in 200 Meter Entfernung wohnen.
Wer auf so einen Mist keine entschiedene Antwort zu geben weiß, der ist eigentlich für alles verloren, was wir Aufklärung, Bildung und Wissensgesellschaft nennen. Einen deutschen Mann, der Angst um seine blonden Frauen hat, weil Araber in der Nähe wohnen, den hätte Boris Palmer, grüner Bürgermeister aus Tübingen, in seinem Spiegel-Interview nicht einfach nur zitieren dürfen, sondern er hätte ergänzen müssen, wie er zu so einem Müll steht, den man bislang nur aus rechtsradikalen Kreisen hörte. Vielleicht ein Satz, der in diese Richtung geht:
„Ich habe den Redner entschieden zur Raison gerufen, weil ich Rassismus im 21. Jahrhundert in Deutschland nicht toleriere.“
Aber Boris Palmer tut in diesen Tagen etwas, was viele Politiker, die sich vor der Landtagswahl befinden, auch tun. Sie profilieren sich auf Kosten der Bundeskanzlerin, aber mehr noch, auf den Rücken Tausender Flüchtlinge, um in einer völlig risikofreien Atmosphäre, menschenfeindliche Ressentiments gegen Gruppen zu äußern. Es hilft ihnen an die Macht zu kommen oder an der Macht zu bleiben. Wir leben in Friedenszeiten, und Politiker wie Palmer arbeiten sich ohne große Not an den Flüchtlingen ab. Was würden diese Politiker tun, wenn wir tatsächlich in einem instabilen Land leben würden? Man will es fast nicht wissen.
Boris Palmer ist einer jener Politiker, die sich als kritische Kronzeugen innerhalb ihrer eigenen Gruppe zu profilieren versuchen. Sie glauben, dass sie in ihren Provinzen an Zustimmungswerten verlieren werden, wenn sie sich so äußern, wie sie meinen, dass man in der breiten Mehrheit denkt, dass sie drauf seien. Also, sich als Grüne für die Rechte von ethnischen oder religiösen Minderheiten und Flüchtlingen einzusetzen, empfinden sie als Nachteil im Wahlkampf in einer Zeit, in der sich die breite Bevölkerungsschicht zunehmend nach autoritärer Herrschaft sehnt…
http://www.zeit.de/kultur/2016-02/boris-palmer-fluechtlinge-kiyak
Wie gesagt eine geistig armselige Autorin diese Mely Kiyak.
Im Gegenteil zu Boris Palmer, der auf seiner Facebook-Seite einen klugen, ruhigen und sachlichen „Leserbrief“ veröffentlicht hat:
Sehr geehrte Frau Kiyak,
Ich bin der vermeintliche Studienabbrecher und Rechtspopulist, der Rassismus in unserer Gesellschaft hoffähig macht und sich ein für alle mal für jedes politische Amt in Deutschland disqualifiziert haben sollte. Ich möchte Ihnen auf Ihre Kolumne in ZEIT online unter dem Titel „der grüne Grenzer“ antworten, weil ich der Überzeugung bin, das wir in einer historischen Krise stecken, aus der uns nur offener Dialog retten kann.
Zunächst zu mir. Ich habe ein Studium der Geschichte und der Mathematik mit einem Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen. Das ist mir eigentlich nicht wichtig, aber ich Frage Sie, warum Sie das leider falsche Argument, ich sei ein Studienabbrecher, in die Debatte einführen? Ist es nötig, so ad personam zu argumentieren? Verstärkt das die moralische Autorität Ihrer Position gegenüber meiner?
Und da wir uns nicht kennen und Sie offenkundig nicht sehr viel über mich wissen: Wäre es nicht gut, vor einer solchen Kolumne einmal den Telefonhörer in die Hand zu nehmen? Ich hätte Ihnen erklärt, warum einige Ihrer Annahmen über meine Motive schlicht falsch sind.
Ich bin noch für sieben Jahre gewählt. Ich stehe nicht im Wahlkampf. In Tübingen ist Rechtspopulismus der sicherste Weg zur Abwahl. In meiner Partei habe ich mir mit meinem Interview nur Gegner gemacht. Wie kommen Sie darauf, dass Rechtspopulismus mein Motiv ist? Ja, ich habe gelesen, dass Sie glauben, es gehe mir um das, was man im Berliner Politikbetrieb „Profilierung“ nennt. Sie unterstellen mir, das auf dem Rücken von Flüchtlingen zu betreiben. Viele andere Medien schreiben, dass ich spätestens jetzt alle Chancen auf politische Karriere verschenkt hätte und auf ewig – geringschätzig gemeint – Oberbürgermeister von Tübingen bleiben werde. Glauben Sie wirklich, ich bin derart irrational veranlagt?
Erlauben Sie mir auch eine Vermutung: Sie sind der Annahme erlegen, dass es jemand, der sich so äußert wie ich, gar nicht um die Sache gehen, dass dahinter niemals eine Überzeugung, sondern immer nur Kalkül stehen kann. Und da irren Sie sich. Ich bin einfach überzeugt, dass Europa und unsere Gesellschaft zerbrechen, wenn wir Ihrem Vorschlag folgen, Flüchtlingshilfe als moralischen Imperativ absolut zu setzen und dem alles andere bedingungslos unterzuordnen. Ich respektiere Ihre Haltung, aber ich halte die verantwortungsethischen Folgen Ihrer Gesinnungsethik für katastrophal…
Weiterlesen: https://www.facebook.com/ob.boris.palmer/posts/1111002302272634?fref=nf