Von Nicolaus Fest
In Berlin-Kreuzberg wehren sich viele Linke gegen die sogenannte ‚Gentrifizierung’ ihres Viertels, also gegen den Zuzug von Menschen, die eine Änderung der Sozialstruktur befürchten lassen. Aufkleber erklären Schwaben und Touristen zu unerwünschten Personen, Bürgerinitiativen kämpfen um den Erhalt ihres soziokulturellen Milieus. Doch es gibt auch radikalere Maßnahmen: So werden immer wieder Fenster luxussanierter Wohnhäuser zerstört, Fassaden beschmiert oder Fäkalien in den Räumen verschüttet – dies alles unter verständnisvoller Beobachtung von SZ, taz, Tagesspiegel oder RBB. Was aber unterscheidet diese Zerstörungen von den Brandstiftungen in Tröglitz, Bautzen und anderswo, außer dass die dort geplante Gentrifizierung deutlich radikaler wäre, sowohl prozentual als auch kulturell?