Von David Berger
Als Enttäuschung für Homosexuelle haben mehrere Homo-Blogs den grün-schwarzen Koalitionsvertrag in Baden-Württemberg bezeichnet. Der Grund: Der Koalitionsvertrag setzt bei der Erarbeitung der Bildungspläne auf den Dialog aller gesellschaftlichen Gruppen und möchte so verhindern, dass Bildungskonzepte von Gender-Ideologen und Verfechtern der Frühsexualisierung von Kindern („Dildospiele im Kindergarten“) in den Unterricht Einzug halten.
Unterhält man sich mit schwulen Männern, fällt häufig auf, dass sie bisher einfach angenommen hatten, dass es bei den Bildungsplandiskussionen darum geht, dass mit Schülern sowohl über Hetero- wie über Homo- und Transsexualität vorurteilsfrei informierend gesprochen wird. Dass sich in diesem Punk alle einig sind, wurde bewusst verschwiegen.
Auch um zu verschleiern, dass das Thema Homosexualität und damit v.a. schwule Männer, die man als Kanonenfutter für die Gegendemos auf den Straßen missbrauchte, von Ideologen nur benutzt wird, um ihre sexualpädagogischen Konzepte durchzusetzen.
Meine Erfahrung dazu: Wenn schwule Männer dann genauer erfahren, worum es eigentlich geht, lehnen sie in der überwiegenden Mehrheit der Fälle das, wofür da gekämpft wird, deutlich ab: „Das haben wir nicht gewusst!“
Und dann der gar nicht so falsche Rückschluss: „Wenn wir für so etwas demonstrieren, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn man Homosexuelle und Pädosexuelle in einen Sack steckt und draufhaut!“
Eine in manchen Urteilen sicher kritisierbare, aber faire und alle Beteiligten ausgiebig zu Wort kommende Dokumentation zeigt jetzt, was uns dank der CDU und dem Grünenpolitiker Kretschmann in Baden-Württemberg vorerst wohl erspart bleiben wird.