Von Martin Bremer
„Die rechte Flanke der Liberalen” von Karen Horn
Auch wenn wir mit Frau Horn die Sorge um die Welt teilen, so haben viele Menschen doch noch mehr Sorge, wenn sie diesen Artikel von Frau Horn lesen. Die Art, in der sie Nationalkonservative diskreditiert und jede Diskussion über Übertreibungen in der Ausländerfreundlichkeit oder Gleichstellungsideologie unterbinden will, spricht Bände.
Ebenso ist der Begriff „Rechtsversifftheit“ wirklich abartig.
Die linke Szene in Berlin und Hamburg hätte so etwas im Überfluss zu bieten, nur sind sich die Medien inzwischen zu fein, um darüber zu berichten. Sehr sprechend ist ja der Hieb gegen die „steuerliche Privilegierung von ehelichen Bindungen“. Ich glaube, daß es gute Gründe gibt, die Familie als Keimzelle des Staates zu betrachten. Auch Hayek würde eine vielgestaltige Erziehung durch freie Menschen sicher
einer dogmatisch durch die Kultusminister vorgegebenen Einheitsrichtung vorziehen.
Es folgt eine kleine Polemik mit doppeltem Boden:
Schon der Apostel Paulus war ein Gegner der Ehe und Erasmus von Rotterdam, einer der größten europäischen Denker schrieb vor ca. 500 Jahren: „… Denn was wäre so närrisch wie des Mannes wahllose Verfolgung des Weibes, seine fieberhafte Idealisierung ihres Fleisches, sein tierisches Verlangen nach Kopulation? Welcher Mann mit einem Lot Vernunft würde für dieses Vergnügen mit der lebenslangen Fessel der Monogamie, welche denkende Frau mit den Beschwerden und Schmerzen der Mutterschaft bezahlen?”
Frau Horn hat also die bestmögliche denkerische Unterstützung, wenn sie um der Vernunft willen das Hineintreiben von Männern in eine monogame Ehe mit Hilfe des Finanzamtes angreift. Und natürlich zollt sie auch den Frauen den nötigen Respekt, die die Beschwerden der Mutterschaft vermeiden oder auslagern. Die „Herstellung”, Bildung und Erziehung von Kindern könnte in nicht allzu ferner Zukunft ja durchaus weitgehend durch preisgünstige ausländische Fachkräfte erfolgen.
Auch die genetische Ausstattung ist bald kein Thema mehr.
Jedes Elternpaar kann nach der aktuellen Mode oder nach der persönlichen Überzeugung entscheiden, nach welchen Kriterien Same und Ei ausgewählt und die Erziehung durchgeführt wird. Diskriminierungen kann es dann keine mehr geben und sie braucht keine Fragen von Herrn Sarrazin zu beantworten, denen sie offensichtlich satanische Macht zutraut.
Im Text bemerke ich eine gewisse Ignoranz gegenüber unseren muslimischen Mitbürgern, für die das Wort des Propheten entscheidend ist; und der Prophet hat dem Mann die Heirat mit bis zu vier Frauen gestattet. Ich sehe nicht, wieso westliche Engstirnigkeit der Liebesheirat dieser Menschen entgegenstehen sollte. Das könnte dann endlich ein privater Vertrag ohne Zwangsklauseln sein, bei dessen Auflösung man nicht mehr zittern muss wie beim Besuch der Steuerfahndung. Also zeigen Sie Mut, befürworten Sie die Ehe eines Mannes mit bis zu vier Frauen und gern auch die Ehe von einer Frau mit bis zu vier Männern.
Für viele islamische Jugendliche wäre die Vielehe ein guter Grund, keinen weiteren Gedanken an den Dschihad zu verschwenden. Wie Frau Horn schon sagte, müssen wir uns dem „ängstlichen Misstrauen gegen das Neue” entgegenstellen.
Anmerkung der Redaktion: Dies ist ein Kommentar unseres Gastautoren Martin Bremer; dieser muss sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion decken.
http://freiraum-magazin.com/2015/07/16/die-rechte-flanke-der-liberalen/