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Wenn es für Politiker lebensgefährlich wird

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Von Thomas Böhm

Wenn ein Mann wie Gauck nach „Dunkeldeutschland“ reist, muss er sich nicht wundern, wenn er mit den Schattenseiten seines politischen Wirkens konfrontiert wird. Wer den Bürger beleidigt, sollte auch nicht jammern, wenn er vom ihm ausgebuht wird. Das gilt für unseren Bundespräsidenten, das gilt natürlich auch für einen Hetzer wie Heiko Maas oder für die unheilbare Angela Merkel, der wir diese neo-stalinistische Ära zu verdanken haben.

Auf „web.de“ regt sich mit Andreas Kuhlmann ein „Regierungssprecher“ über den noch verbalen Volksaufstand entsprechend auf:

Da waren sie wieder die Rufe, die fatal an das Deutschland der 30er-Jahre erinnerten. „Volksverräter“ und „Hau ab“ grölten Sprechchöre im ostsächsischen Sebnitz angesichts eines Besuchs von Bundespräsident Joachim Gauck. Einige Demonstranten zeigten den Mittelfinger oder trugen Fahnen mit der Aufschrift „Das Pack grüßt Gauck“ und „Willkommen in Dunkeldeutschland“.

Laut Polizei-Bericht wurde der Bundespräsident von etwa 30 Menschen „verbal attackiert“. Dabei wurde offenbar auch Reizgas eingesetzt. Die tumultartigen Szenen angesichts eines Politikerbesuchs sind kein Einzelfall im Deutschland der Gegenwart. Im Gegenteil…

…Richtig ist, dass die Zunahme der Drohungen und Gewalttaten gegen Politiker nicht nur ein gefühltes Phänomen ist. Politiker leben heute tatsächlich gefährlicher als noch vor zehn Jahren, auch wenn es zum Glück in Deutschland noch keinen politischen Mord gab, sondern nur Versuche.

Wie die Messer-Attacke auf die heutige Kölner Oberbürgermeisterin im vergangenen Jahr: Ein rechtsextremistischer Täter verletzte Henriette Reker mit einem Messer während einer Wahlkampfveranstaltung schwer, die Politikerin überlebte nur knapp…

…Die Vorboten der Gewalt finden sich in einer brutalen Rhetorik und Symbolik, die im vergangenen Jahr auf vielen politischen Veranstaltungen zu beobachten war. Da wurden auf einer Pegida-Demonstration in Dresden zwei Galgen über den Platz getragen, an denen zwei deutlich lesbare Schilder baumelten: „Reserviert für Siegmar ‚das Pack‘ Gabriel“ stand auf dem einem, „Reserviert Angela ‚Mutti‘ Merkel“ auf dem anderen. Der Vorname des Wirtschaftsministers war falsch geschrieben…

…Aus solch einer Stimmung könnten Einzeltäter hervorgehen, welche die rhetorische Gewalt in reale Bluttaten verwandeln. Dieses Phänomen erklärt der Politik- und Gesellschaftspsychologe Thomas Kliche in einem Interview mit dem „Berliner Tagesspiegel“: „Politiker werden zum Gefühlscontainer, sie dienen zur Entsorgung unangenehmer Gefühle, sie dürfen verachtet oder gehasst werden.“ Das würden auch psychisch veränderte Menschen spüren.

Gewalttäter wie der Attentäter von Köln handelten meist aus einer Mischung aus Fanatismus, psychischer Veränderung und Gruppenglauben. „Sie leben oft in einer Scheinwelt voll klarer Feinbilder und in dem wahnhaften Glauben, viele wären auf ihrer Seite“, sagte Kliche.

Dieser Glaube habe auch etwas mit einer „sozialen Verstärkung“ und dem Milieu zu tun, in dem sich ein potentieller Attentäter aufhalte. Wenn sich jemand zum Beispiel nur in rechtsextremen Kreisen bewege, könne er irgendwann die dort skandierten Parolen für die Wahrheit halten. Andere Informationen würden zu manchen Menschen nicht mehr durchdringen…

http://web.de/magazine/politik/sprechchoere-joachim-gauck-gefaehrlich-leben-politiker-31648758

Von welchen anderen Informationen Herr Kuhlmann wohl schreibt? Vielleicht ist er selber so einer, der gerne andere Information verschweigt.

Denn mit keinem Satz erwähnt er, dass es überwiegend AfD-Politiker und Unterstützer sind, die um ihr Leben fürchten müssen, weil linke Barbaren, aufgestachelt durch die Hetzreden der etablierten Politiker durch den öffentlichen Raum ziehen, Jagd auf die Andersdenkenden machen und es nicht beim Rufen von Parolen belassen.

Für Kuhlmann scheinen also Politiker, die nicht zum linken Adel gehören, minderwertige Menschen zu sein. Eine Haltung, die wir von aus vergangenen Zeiten kennen.

Dazu schreibt Konrad Adam auf seiner Facebook-Seite:

Ich habe in meinem Briefkasten ein Schreiben gefunden, in dem der anonyme Absender verspricht, in ein paar Jahren, wenn ich endlich „abgenippelt“ wäre, zu meinem Grab zu kommen und es zu bepissen. Für solche Bagatellen hat die Polizei schon längst keine Zeit mehr. Sie ist damit beschäftigt, die Herkunft der leeren Patronenhülse aufzuklären, die Heiko Maas in seinem Briefkasten gefunden haben will: der Mann ist ja nicht Volk, sondern Volks-Vertreter, also mehr wert als wir. Auf AfD-Mitglieder ist bereits geschossen worden, scharf; aber das zählt nicht, weil AfD-Mitglieder Volk, Rassisten oder Neonazis sind.

Jeder zweite Bürgermeister sieht sich bedroht und angeprangert, weil er Dinge tut, die den Bürgern nicht gefallen. Die Bürger weigern sich, Leute als kulturelle Bereicherung zu betrachten, die keinen Zweifel daran lassen, dass sie die Gesetze des Landes, das ihnen Zuflucht geboten und Hilfe geleistet hat, nicht achten. Die Bürger tun sich schwer, Menschen als ihre Mitbürger zu begrüßen, die das Parlament der Lüge bezichtigen, wenn es Beschlüsse fasst, die ihnen nicht passen. Und sie werden rebellisch, wenn sie für den Verlust an Sicherheit und Freiheit auch noch bezahlen sollen.

Wie anmaßend und unverschämt, sagen die Meister. Der mündige Bürger hat den Mund zu halten, wenn die Obigkeit Dinge tut, die ihm missfallen. Wenn er ihn trotzdem öffnet und protestiert, fühlt sich der Bürger-Meister beleidigt und bedrängt, in seiner Sicherheit gefährdet und in seiner Freiheit eingeschränkt. Dann klagt er an, versteht die Welt nicht mehr und ruft nach Schutz und Schirm – für sich und seine Kollegen, die Mitglieder der politischen Klasse: einer Klasse, die wir so nennen dürfen, weil sei sich selbst so nennt. Und sich danach ja auch verhält.

Die Klassenangehörigen sind im Besitz von Privilegien, von denen wir als Bürger nur träumen können. Sie sind in gepanzerten Limousinen unterwegs, genießen Polizeischutz rund um die Uhr und wohnen dort, wo sie vor jenen Leuten, die sie zu Hunderttausenden ins Land holen, einigermaßen sicher sind. Als Angela Merkel den amerikanischen Präsidenten zum Tee in ihrem Wahlkreis begrüßte, waren 12.000 – in Worten: zwölftausend! – Polizisten im Einsatz. Die fehlen dann natürlich anderswo, zum Beispiel dann, wenn unsereiner einen Wohnungseinbruch oder ein gestohlenes Auto melden will.

Kuhlmann zitiert in seinem Beitrag einen so genannten Experten, der vielleicht sogar Recht hat:

Von einer „quasi-revolutionären Unruhe“ im Land spricht der Historiker Paul Nolte, der nicht dafür bekannt ist, den Teufel an die Wand zu malen. Was die Dramatik der Entwicklung angeht, müsse man weiter „zurückblicken als in die 80er-Jahre, nämlich in die Weimarer Republik der 20er- und frühen 30er-Jahre“, sagte Nolte in der „Süddeutschen Zeitung“.

Die Spätphase der Weimarer Republik, das war jene Periode, in der der Hass auf Andersdenkende in Deutschland zum Alltag wurde. Politische Morde und Gewalt waren nur die Vorboten des Untergangs der Demokratie.

http://web.de/magazine/politik/sprechchoere-joachim-gauck-gefaehrlich-leben-politiker-31648758

Nur ist das genau anders herum. Der Hass auf Andersdenkende geht von den Linken aus, deren Arroganz der Macht ist mittlerweile auch bis in die tiefste Provinz spürbar geworden und so ist die „quasi-revolutionäre Unruhe“ eher der Vorbote des Untergangs der linken Meinungsdiktatur.

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