Von Thomas Böhm
Sie versuchen es schon wieder. Bereits während der letzten Einwanderungswelle, als Angelas PR-Agenturen uns weiß machen wollten, dass es sich bei den vielen Neuankömmlingen um „Flüchtlinge“ handeln würde, haben sie es geschafft, allein durch die permanente, penetrante Wiederholung eines falschen Begriffes, die Bürger in die Irre zu führen.
Schließlich benötigte man dringend deren Geld, um die selbst herbei gezauberte Krise einigermaßen zu bewältigen. Auch der Begriff „Populismus“ wird nur für den Gegner angewendet, wohl wissend, dass die Linken in unserem Land die größten Populisten sind, die gerne populistische Sprüche wie „Yes, we can“ und „Wir schaffen das“ als staatstragende Aussagen feiern.
Nun versuchen sie krampfhaft, den Begriff „Islam“ aus dem Zusammenhang mit „Terror“ zu reißen, damit keiner mehr auf die Idee kommt, die Ursachen zu untersuchen.
Allen voran mal wieder die „Bild“. Mit keinem Wort wird in dem Beitrag das islamische Terrorattentat von Istanbul der logische, religiöse Bezug erwähnt:
Drei Männer schossen am Atatürk-Flughafen in Istanbul auf Reisende, dann sprengten sie sich in die Luft. Die Terroristen rissen 43 Menschen in den Tod, verletzten mehr als 200. Zwei der Täter stammten aus Usbekistan und Kirgisistan, der dritte aus der russischen Region Dagestan. BILD erklärt, was ihre Herkunft für die Aufklärung des Terroranschlags bedeutet…
Die Attentäter sollen erst vor einem Monat aus Syrien in die Türkei gereist und in einer Wohnung im Istanbuler Stadtteil Fatih gewohnt haben. Türkische Sicherheitsexperten erklärten laut CNN, die drei Attentäter hätten zuvor in der syrischen ISIS-Hochburg Rakka für den Anschlag trainiert; in die Planung des Anschlags soll die ISIS-Führung involviert gewesen sein.
Sollte dies zutreffen, wäre es nicht das erste Fall: Auch einige der Attentäter des Anschlags in Paris am 13. November 2015 hatten sich zuvor nahe Rakka auf ihren Terroreinsatz vorbereitet, wie auch ein später von der Terrormiliz verbreitetes Video belegen soll.
ISIS verfügt über mehrere Tausend Kämpfer, die aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion (GUS) stammen, darunter auch ausgebildete Soldaten wie Oberst Gulmurod Khalimov, ehemals Chef einer Spezialeinheit in Tadschikistan, und Tarchan Batiraschwili alias Abu Omar al-Shishani, der in der georgischen Armee diente und bis zum ISIS-Militärkommandeur für Syrien aufstieg, bevor er vermutlich im März dieses Jahres durch einen Luftschlag getötet wurde…
Dabei funktioniert der Austausch auch in die andere Richtung: Vor einem Jahr rief ISIS seine „Provinz Kaukasus“ aus, die die Regionen Tschetschenien, Dagestan, Inguschetien und Karbadino-Balkarien umfasst. Dies wurde möglich, weil sich dschihadistische Kämpfer des so genannten Kaukasus-Emirats – eines Ablegers von al-Qaida – ISIS angeschlossen hatten. Von vereinzelten Anschlägen abgesehen ist die „Kaukasus-Provinz“ allerdings nicht in Erscheinung getreten; vor drei Wochen töteten russische Anti-Terroreinheiten Gassan Abullaev alias Abu Yassir aus Dagestan, einen der höchstrangigen ISIS-Kommandeure im Kaukasus…
Das ist Gehirnwäsche vom feinsten, hier war sicherlich Aiman Mazyek Chef-Korrektor, der ja ebenfalls ständig behauptet, der „Allahu akbar“-Ruf, der erschallt, bevor jemand wieder andere Menschen umbringt, hätte nichts mit dem Islam zu tun.
Was für ein Quatsch dabei herauskommt, wenn man diese religiös motivierte Gewalt weiter herunterspielt, also im Sinne der Angeklagten verharmlost, erfahren wir hier:
Der Prozess gegen den Oberurseler Bombenbauer Halil D. steht vor dem Ende. Die Anklage fordert eine mehrjährige Haftstrafe, die Verteidigung hält eine Bewährungsstrafe für angemessen…
Die Begründung des Verteidigers lässt tief blicken:
…Das ist wohl der einzige Punkt, in dem die Staatsanwaltschaft mit Halil D.s Verteidigung d’accord geht. Auch sie hält ihren Mandanten für schuldfähig – aber nicht schuldig. Halil D. sei ein netter, gesetzestreuer Geselle, der in seiner Freizeit gerne mit Salafisten abhänge, sich unverbindlich IS-Informationsvideos runterlade und auch schon mal Rennstrecken mit dem Auto abfahre, selbstverständlich im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Und er habe schlicht vergessen, dass er im Keller ja noch eine Rohrbombe liegen habe. Welche aus seiner Kasseler Schulzeit stamme und ursprünglich für die Sprengung von Zigarettenautomaten gedacht gewesen sei.
In einem atemberaubenden intellektuellen Parforceritt nennt D.s Wahlverteidiger Ali Aydin auch einen Grund für die Nagelfüllung der Bombe, die nach Meinung von Staatsanwaltschaft und Experten ausschließlich der Verletzungsmaximierung diente: Das sei an Halil D.s Kasseler Schule eben so Usus gewesen – im Gegensatz zu den „Elite-Internaten, auf denen die Herren Staatsanwälte waren“. Zudem sei die Bombe eher ein Böller gewesen. „Nicht die Bombe war gefährlich, sondern das, was dort rausgeflogen wäre“ – ergo die Nägel, die bei einer Probesprengung des Landeskriminalamtes immerhin noch Metallwände in einem Radius von neun Metern durchschlagen hatten.
Seit 14 Monaten sitze sein Mandant nun wegen einer Lappalie, die eigentlich vors Amtsgericht gehört hätte, in Untersuchungshaft, moniert Aydin. Halil D. sei „vom Staat Unrecht zugefügt worden“ und „es muss eine Kompensierung geben“. Er plädiert auf eine Freiheitsstrafe von 14 Monaten auf Bewährung…
Aber sicher doch. Und da auch hier der Begriff „Islamterror“ nicht gefallen ist, wird auch Halil D. mit einem blauen Auge davon kommen.