Gestern Abend schaute ich mir im Fernsehen die letzte Ausgabe von Plasbergs „Hart aber Fair“ an. Die Teilnehmer-Runde umfasste den bayerischen Innenminister, den Münchener Polizeisprecher, eine Vertreterin der Printpresse („Süddeutsche“) und einen solchen des Fernsehens (NDR) sowie den obligatorischen Psychologen (hier aus der Kriminalistik-Sparte).
Thema der Sendung waren die Bluttaten von Würzburg und München (die neueste, von Reutlingen, war offensichtlich zu diesem Zeitpunkt noch zu frisch für Diskussionen). Man brachte es fertig, mit keinem Wort auf den Umstand einzugehen, dass die Täter bei solchen Vor
kommnissen (neuere und weiter zurückliegende) mit frappierender Regelmäßigkeit einen muslimischen Migrations-Hintergrund aufweisen. Ebenfalls erfolgreich umschifft wurde die Frage, ob ein Stopp der weiteren Flutung Deutschlands mit Angehörigen einer Religions-Gemeinschaft, bei deren Mitglieder eine relativ hohe Häufigkeit von psychischer Instabilität zu beobachten ist, opportun sei.
Stattdessen wurde akribisch der Unterschied zwischen IS-inspiriertem Terrorismus und „normalem“ Amoklauf herausgearbeitet und mit Erleichterung festgestellt, dass – zumindest der Vorfall in München – dieser letzteren Kategorie zuzuordnen sei.
Nach dem anschließenden Zubettgehen schlief ich dann auch sofort in der beruhigenden Gewissheit ein, dass, falls mir jemand die Schneide einer Axt über die Hirnschale legt, mir ein Messer in die Rippen rammt oder meine Anatomie mittels einer Feuerwaffe in Unordnung bringt, ich mit einem hohen Wahrscheinlichkeitsgrad damit rechnen kann, dass mir diese Wohltat nicht von der Hand eines verruchten IS-Terroristen, sondern von der eines – durch das Schicksal dazu gezwungenen – Feld-Wald-Wiesen-Amokläufers geschieht.
Wie schön, dass uns Deutschen die Fähigkeit zu eigen ist, brennende Probleme dadurch zu lösen, dass wir sie säuberlich in Schubladen einordnen.
Quo usque tandem
