Quantcast
Channel: Jouwatch
Viewing all articles
Browse latest Browse all 5603

Sachsen-Stolz

$
0
0

Von Thomas Böhm

Ich bin stolz auf die Sachsen, weil sie sich stolz und erhobenen Hauptes gegen die Hass- und Hetzflut der fett gefressenen, arroganten westdeutschen Journalisten stemmen und trotz finsterer Drohungen, weiterhin ihre Meinung äußern – manchmal nicht so ganz fein, aber nicht jeder ist nun mal gelernter Schreiber.

Was dieser Tage an Beleidigungen und Beschimpfungen kübelweise über die Sachsen ausgekippt wird, erinnert sehr stark an die Zeiten, ind denen das „Neue Deutschland“ und ihre Text-Schergen, die im Auftrag einer faschistischen Diktatur gegen das eigene Volk wüteten und den Kapitalisten im Westen am liebsten den Tod wünschten:

„Wir sind das Pack!“ Das haben die Flüchtlingshasser von Heidenau geschrien (eine treffende Beschreibung von SPD-Chef Sigmar Gabriel zitierend), als Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch das Asylbewerberheim besuchte. Sie haben das natürlich sarkastisch gemeint, die Schreihälse, aber im Ernst: Wenn sie nur wüssten, wie recht sie haben!

Andererseits: Es fragt sich, ob die Bundeskanzlerin sich den Hass der Fremdenfeinde wirklich verdient hat. In deren Augen ist sie offenbar eine unverbesserliche Flüchtlingsfreundin. Aber ist dieser Ruf wirklich berechtigt, der ja aus der Sicht der glücklicherweise zahlreichen Nichthasser eine wahre Ehre darstellen würde?

Daran muss gezweifelt werden. Viel zu spät kam die Geste dieses Besuchs. Viel zu langsam und viel zu unentschlossen begegnet Merkels Regierung den wachsenden Flüchtlingszahlen mit praktischer Politik und konkreter Hilfe. Viel zu verkrampft, zu arm an spürbarer Empathie wirken ihre Worte bis heute. Das Pack braucht entschlossenere Gegner.

http://www.fr-online.de/flucht-und-zuwanderung/merkel-in-heidenau-dunkeldeutschland-begruesst-merkel,24931854,31598982.html

Heidenau. Das ist wenige Kilometer von meinem Zuhause entfernt, dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin und in dem mein Elternhaus liegt.

Wie viele andere war ich erschrocken und wütend, als ich die ersten Bilder und Berichte aus Heidenau sah. Was dann jedoch folgte und bis eben anhielt, war die absolute Sprachlosigkeit. Sprachlosigkeit, weil mir alles so vertraut vorkommt, weil ich den Ort ja kenne, aber auch, weil die Stimmung, die rassistischen Einstellungen, die Ablehnung von allem Fremden und Neuen sowie die rechten menschenfeindlichen Spannungen in mir vor allem die eigene Erinnerungen an meine Jugend in Pirna wecken.

Pirna, eine 40.000-Einwohner-Stadt, das „Tor zur Sächsischen Schweiz“, grenzt direkt an Heidenau, und ich wette, dass die große Mehrheit der „besorgten Bürger“ aus Pirna kam und kommt.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/jugend-in-sachsen-was-in-heidenau-passiert-ist-nichts-neues-a-1049897.html

Und in der Welt vergleicht jemand die Sachsen mit den Massenmördern des IS:

Endlich mal wieder gute Nachrichten für das gebeutelte Sachsen: Die Rechtsextremen und ihre Mitläufer, die in Orten wie Freital, Meißen oder Heidenau Brandanschläge auf Flüchtlingsheime verüben und gegen Asylsuchende hetzen, bekommen endlich das lang erwartete Verständnis.

Und das sogar von höchster Stelle aus internationalen Kreisen: In einer Ansprache anlässlich der Sprengung eines 2500 Jahre alten Baumarkts in Palmyra sicherte Abu Bakr al-Baghdadi, Chef der bekannten Terrormiliz IS, den Sachsen volle Unterstützung im Kampf gegen die Flüchtlinge zu. „Viele davon haben wir schließlich selbst vertrieben“, betonte al-Baghdadi in seiner Solidaritätsadresse.

IS und ausländerfeindliche Sachsen sehr ähnlich

Der IS-Anführer hob bei der Gelegenheit auch die „unverkennbar großen Gemeinsamkeiten“ mit den ausländerfeindlichen Sachsen hervor: „Wir teilen die gleichen Werte: Inhumanität, Intoleranz und schlecht sitzende Kleidung.“

Diese Werte gelte es nun, gegen die Feinde des blinden Hasses und der Gewalt mit allen Mitteln zu verteidigen, unterstrich al-Baghdadi in seinem flammenden Appell und fügte hinzu: „Dialog, Vernunft und Mitmenschlichkeit dürfen niemals siegen!“

http://m.welt.de/satire/article145662986/IS-bietet-Sachsen-Hilfe-bei-Fluechtlingsproblem-an.html

Zu der Arroganz gesellt sich also noch Dummheit und Verantwortungslosigkeit.

Denn bei der Pegida-Bewegung hätten unsere intellektuell überforderten Journalisten längst bemerken müssen: Je niederträchtiger die Texte der Wessi-Schreiber sind, desto mehr Leute – wenn sie denn Sachsen sind- gehen auf die Straße und tun ihre Meinung kund, allein schon aus Trotz. Kein Sachse lässt sich etwas vorschreiben, schon gar nicht, wenn die Vorschrift von einem bornierten und politisch rückwärts gewandten, also linken Wessi verfasst ist.

Verantwortungslos deshalb, wie die Journalisten um der Auflage wegen hier in Deutschland einen Bürgerkrieg heraufbeschwören, in dem sie die aufrechten Bürger, die dringende Fragen stellen und berechtigte Kritik an der wahnsinnigen Asylpolitik haben, in die rechte Ecke drängen – wo dann die wirklich gefährlichen Zündler lauern, sich unter das Volk mischen und die aufrechten Bürger zusätzlich radikalisieren, weil der in seiner Verzweiflung, nicht mehr weiß wohin mit seiner Wut.

Um einen „Welt“-Leser mal zu zitieren, der das in einem Kommentar auf den Punkt gebracht hat:

Die DDR ist nicht untergegangen, sie hat sich nur Richtung Westen vergrößert und dort seine treuesten Anhänger gefunden.

Besser kann man es gar nicht formulieren.

 

 

Flattr this!


Viewing all articles
Browse latest Browse all 5603