Von Thomas Böhm
Ich hatte ja schon mehrmals dem „Welt“-Autor Alan Posener empfohlen, zum Betriebsarzt zu gehen, um seine Gehirnwindungen mal von einem Fachmann durchpusten zu lassen.
Aber anscheinend hat er nicht auf mich gehört, oder der Betriebsarzt hat ihm die falschen Pillen verschrieben – auf jeden Fall schreibt er sich immer noch um Kopf und Kragen und bleibt so eine Gefahr für die Umwelt.
Auf der einen Seite muss man dem Axel-Springer-Verlag natürlich Respekt erweisen, dass er sich dem Prinzip der Inklusion verschrieben hat und solch armen Kerle wie Alan Posener „mitnimmt“, auf der anderen Seite muss der Verlag natürlich aufpassen, dass er nicht auch noch den letzten klar denkenden Leser verliert.
Den neuen Beitrag des „Ausnahme-Autoren“ Alan Posener kann man wirklich nur mit Tschador ohne Sehschlitz heil überstehen.
Hier einige Highlights:
Die Anzahl der Burkaträgerinnen unter der Gesamtbevölkerung dürfte fast so klein sein wie ihr Anteil an den Terroranschlägen der letzten Jahre in Europa…
…Das Burkaverbot ist, wenn das möglich ist, noch absurder. Es hat nichts mit dem Kampf gegen den Terror zu tun und sehr viel mit einer ungesunden männlichen Fixierung auf den weiblichen Körper und seiner Verhüllung…
…Eine Frau mit Minirock kann signalisieren, dass sie sich ihrer sexuellen Macht über die Männer bewusst ist und diese Macht auch ausnutzt; eine Frau mit Kopftuch kann signalisieren, dass sie als selbstbewusste Muslimin keine Lust hat, angebaggert zu werden…
…Der nicht durch besondere Religiosität oder auch nur religiöse Kenntnisse auffallende Heinz Buschkowsky meint, die Burka „passe in keine demokratische Gesellschaft“. Doch. Sie passt in eine liberale Demokratie, in der die Rechte gerade der Minderheiten, Spinner und Sektierer geschützt werden, die aller Vernunft widersprechen. Sie passt nicht in eine illiberale Demokratie. Und die Vorstellungen der Unions-Innenminister bringen uns ein gutes Stück in diese Richtung voran.
Mal davon abgesehen, dass diese „Burka-Debatte“ wieder mal voll daneben geht, weil sie den viel grausameren Tschador und die noch weiter verbreitete Vollverschleierung ausblendet, vertritt Alan Posener die bei Vergewaltigern und Kinderschändern verbreitete These „das weibliche Geschlecht hat irgendwie Macht über mich“. Regelrecht bekloppt aber ist seine Aussage, dass eine selbstbewusste Mulima sich unter Tüchern verbirgt, weil sie nicht angebaggert werden will.
So viele Widersprüche in nur einem Satz! Eine selbstbewusste Muslima zerschneidet dieses perverse Kopfgefängnis in Stücke und peitscht damit ihren Ehemann und ihre Eltern aus, weil die ihr befohlen haben, dieses Folterinstrument zu tragen, Herr Posener!
Am widerlichsten aber ist sein „liberales“ Gefasel, von wegen Minderheitenschutz. Auch Terroristen sind in Deutschland noch in der Minderheit und man muss sich fragen, was wir alles noch ertragen müssen, um diesen liberalen Button an der Brust tragen zu dürfen.
Wird Herr Posener mit Herrn Poschardt bei der nächsten Steinigung wetten, wer als erstes „voll auf die 12“ trifft?
Wird Herr Posener als Trauzeuge bei der nächsten Kinderehe ein Liedchen trällern?
Lesen Sie dazu auch den Kommentar über diesen wurmstichigen Posener-Beitrag meiner geschätzten Kollegin Katharina Ildiko Szabo:
Ich bin entschieden gegen das Dogma vom weißen alten Mann, der am Übel der Welt schuldig ist. Mit einer klitzekleinen Ausnahme.
Wann, so fragt man sich, treten sie endlich ab, die weißen alten Linksliberalen, überheblich oben auf den Barrikaden Tee schlürfend, mit Ekel auf den überlebenskämpfenden Plebs hinabblickend, „mein Gott, ist das laut und primitiv hier“ stöhnend, die Augen verdrehend, den Daumen hebend oder senkend.
Daumen nach unten für die Frauen, so tönt es derzeit aus dem Club der weißen, alten Linksliberalen, nachdem man sorgfältig ein aufzugebendes Freiheitsrecht gegen ein anderes, den Altherrenclub selbstredend nicht betreffendes, Freiheitsrecht abgewogen hat.
Das Urteil der liberalen Männer lautet: Das Freiheitsrecht des Islamfundamentalisten, bestimmen zu dürfen, ob eine Frau eine Burka trägt oder nicht ist eindeutig dem Freiheitsrecht von Frauen vorzuziehen, die weder selber je eine Burka tragen wollen, noch den Anblick burkatragender Sklavinnen ertragen möchten.
Alan Posener, Verfasser unten stehenden leidenschaftlichen Plädoyers für das Freiheitsrecht des Moslems, seinen Weiberstall so verhüllen zu dürfen, wie er möchte, ist auch leidenschaftlicher Verfechter der These, dass sich die vergewaltigten, misshandelten und ausgeraubten Schlampen der Silvesternacht zu Köln mal nicht so haben sollen, schließlich würden sie sich ja auch am Oktoberfest von einem Bayern befummeln lassen. Was für einen Liberalen wie Posener, der sich selbstverständlich zur Verdeutlichung seiner lupenreinen liberalen Grundhaltung jederzeit von einem Nordafrikaner am Bahnhof vergewaltigen lassen würde, eindeutig auf eine rassistische Grundhaltung schließen lässt.
Muss man da noch erwähnen, dass ein liberal geschulter Geist wie Posener auch am Widerstand gegen die Burka blitzschnell mit analytischer Brillanz erkennt: hier können nur ‚Rechte‘ am Werk sein! Irgendwas mit AfD ist da im Busch.
Denn welcher Mann, der Freiheit und Demokratie wahrhaft verpflichtet ist, der aufrecht für das Freiheitsrecht eintritt, dass jeder Mann, sei er nun Jude, Christ, Atheist oder eben Moslem im Sinne unbeschränkter Liberalität mit seinem Eigentum tun und lassen kann was ihm beliebt, könnte allen Ernstes etwas gegen Burka, Niqab oder IS-Variante des Niqab haben? Lächerlich!
PS: Noch ein Hinweis von Thomas Böhm: Auch ich war damals als Untertan im Axel-Springer-Verlag Stammkunde beim Betriebsarzt. Und ich kann Herrn Posener wirklich empfehlen, diesen Gang anzutreten. Es tut auch gar nicht so weh.
Und das schreibt Cem Özdemir zu diesem Thema auf Twitter:
Frauen verbrennen ihre #Burka im befreiten #Manbij, IS-Mörder tragen sie auf der Flucht. Damit ist alles zum Thema Burka gesagt – überall