Von Andreas Müller
Jetzt wo Heiko Maas bald gegangen wird, habe ich eine Idee, wer sein Nachfolger werden sollte. Es muss ein Mann sein, der die Fehler von Maas wieder gutmachen kann und der gewisse Versäumnisse aufholt. Ich nominiere Frank Castle als neuen Justizminister.
„Das Gewaltmonopol des Staates schmilzt wie Eis in der Sonne“, schreibt der Polizeigewerkschaftschef Rainer Wendt. Es werden keine neuen Gefängnisse gebaut, die Richterurteile sind zu lasch und die Polizei kann nichts machen, außer Kriminelle festzunehmen, die sowieso gleich wieder auf freien Fuß kommen. Hier in Hamburg hängt an jeder Ampel ein Zettel über ein geklautes Fahrrad, eine geklaute Tasche, ein geklautes Haustier. Die Leute greifen in Deutschland schon zur Selbstjustiz. Aber würde man Frank Castle alias The Punisher zum Justizminister machen, dann wäre jemand Justizminister, der vielleicht nicht viel, aber wenigstens mehr von Recht und Gesetz versteht als der aktuelle Amtsinhaber. Vielleicht würde so etwas passieren:
Berlin, 01.12.2016: Zwei Monate nach Frank Castles Nominierung zum Justizminister ist die Kriminalitätsrate in Deutschland um 50 Prozent und in Berlin um 80 Prozent zurückgegangen. Im Umkreis von 500 Metern um das Justizministerium liegt die Verbrechensrate bei Null Prozent. Castle kommentierte das Ergebnis wie folgt: „Sie erwischen sie und nehmen sie fest. Dann kommen sie wieder raus. Sie nehmen sie wieder fest und so weiter. So lief das hier seit Jahren. Ich gehe ökonomischer vor. Es genügt, wenn ich sie erwische.“
Berlin, 05.12.2016: Justizminister Frank Castle gab anlässlich der Festnahme von 200 wegen Bestechlichkeit und Vorteilnahme angeklagten Politikern verschiedener Parteien eine Presseerklärung ab. „All jene, die glauben, sie stünden über dem Gesetze oder außerhalb davon oder jenseits davon. Sie wissen alle, dass das Gesetz nur dafür da ist, gute Menschen in Schach zu halten. Und sie alle lachen. Sie lachen über das Gesetz. Aber sie lachen nicht über mich.“
Berlin, 10.12.2016: Die Gefängnisse sind in Deutschland nach einer Inspektion und organisatorischen Maßnahmen durch den Justizminister nicht länger überbelegt, wie Frank Castle mitteilte. „Eine Sache gefällt mir an Gefängnissen. Es gibt darin eine Menge Krimineller. Eine Menge.“
Berlin, 15.12.2016: Kanzlerin Merkel sprach heute eine Rüge für Justizminister Frank Castle aus, der wegen einer Aussage in die öffentliche Kritik geraten war. Der Berliner Polizeichef hatte Castle öffentlich bei Maischberger für die Zunahme an Morden an Schwerkriminellen im Bundesland Berlin kritisiert. „Wie nennen Sie 125 Morde in zwei Monaten?“, fragte er Castle. Der Justizminister entschuldigte sich und erklärte, die Zahl erfülle „noch nicht die Erwartungen“.
Berlin, 20.12.2016: Die Regierung von Saudi-Arabien fordert Deutschland auf, nach dem Verbleib von König Salman ibn Abd al-Aziz zu forschen, der seit seinem Staatsbesuch am vergangenen Samstag nach seinem Gespräch mit Justizminister Frank Castle spurlos verschwunden ist. Castle gab folgende Erklärung dazu ab: „Herr Aziz sagte, sein Land würde nicht aufhören, die Verbreitung der islamistischen Ideologie zu fördern. Außerdem sagte er voraus, dass die Kinderehe in Deutschland in fünfzig Jahren legal sein würde und andere Religionen als der Islam wären dann verboten. Und sollte ich die Politik seines Landes noch einmal öffentlich kritisieren, würde Deutschland kein Erdöl mehr erhalten. Ich sagte auch etwas voraus. Ich sagte voraus, dass er spurlos verschwinden würde. Meine Voraussage traf ein. Ich bin eher pessimistisch, was seine Voraussagen angeht.“
Berlin, 24.12.2016: Die Zurücknahme der Reform des Sexualstrafrechts durch Frank Castle, die sein Amtsvorgänger im Justizministerium, Heiko Maas, durchgesetzt hatte, löste scharfe Kritik von feministischen Organisationen aus, darunter eine Petition für seinen Rücktritt. Nachdem sich Castle in einer Pressekonferenz der Kritik gestellt hatte, zogen die Organisationen die Petition zurück. In der Pressekonferenz sagte Castle: „Meine Philosophie ist: Bist Du schuldig, bist Du tot. Aber jemand, der seine Freundin küsst, ist nicht schuldig. Wer eine Frau in seine Wohnung einlädt, ist nicht schuldig. Wer hingegeben solche Dinge zu einem Verbrechen erklärt…“
http://juwelen-magazin.com/?p=1056