Von Gerd Buurmann
In dem Artikel geht es um den Berliner Travestie-Künstler Stefan Kuschner. Zu seinen Kunstfiguren gehört Hatice Özgür, eine islamische Frau mit Kopftuch.
Hiermit erkläre ich: Ich bin nicht Hatice Özgür! Das Bild mit mir und Kopftuch entstand, als ich zum Islam konvertiert bin. Es war beeindruckend leicht zu konvertieren. Ich musste nur in Anwesenheit von ein paar Muslimen diesen Satz sagen:
لَا إِلٰهَ إِلَّا الله مُحَمَّدٌ رَسُولُ الله.
Hab ich gemacht. Jetzt bin ich Muslim und ich erwarte, dass meine Entscheidung ernst genommen wird. Der Islam hat mich am Arsch wie Pierre Vogel. Selber Schuld! Wenn der Islam so Deppen wie mich nicht haben will, soll er sich gefälligst bessere Türsteher besorgen und den Eintritt nicht so leicht gestalten!
Bei den Juden wird man nicht so leicht aufgenommen. Ohne einen Rabbi geht schon mal gar nichts. Außerdem wird man mindestens drei Mal wird den Satz zu hören bekommen: “Du kommst hier nicht rein!”
Immer wieder höre ich, es gäbe zu wenig Selbstkritik im Islam. Das möchte ich ändern. إن شاء الله Es gibt keinen Grund, Kritik zu scheuen! الله أَكْبَر
Liebe Brüder und Schwestern,
immer wieder wird behauptet, nur ein bis zwei Prozent unter uns Muslimen seien Fanatiker, die Juden hassen. Nun, selbst bei nur zwei Prozent Muslime, die Juden hassen, sind das mehr judenfeindliche Muslime als es Juden auf der Welt gibt. Einen Juden beruhigen wir damit nicht!
Wer behauptet, IS oder Hamas hätten nichts mit dem Islam zu tun, kann auch gleich behaupten, die Kreuzzüge hätten nichts mit dem Christentum zu tun und die Nazis nichts mit Deutschland.
Natürlich sind nicht alle Muslime Terroristen. Damals waren auch nicht alle Deutschen Nazis, aber von 1933 bis 1945 gaben die Nazis den Ton an in Deutschland. Zur Zeit haben wir im Islam leider zu viele üble Gestalten an der ersten Geige sitzen.
Wenn wir wollen, dass sich Leute für den Islam interessieren, dann müssen wir Vertrauen schenken und nicht Angst einjagen. Wir müssen durch Werbung gewinnen nicht durch Gewalt!
6. Vielen Deutschen ist der Hinduismus egal! Das ist gut. Der Hinduismus nervt nicht. Die Buddhisten sind auch vielen Deutschen egal. Sie nerven auch nicht! Unter uns gibt es leider viel zu viele Fundamentalisten, die es nicht zulassen wollen, dass einem der Islam egal ist!
Niemand wird anfangen, den Koran zu respektieren, nur weil Muslime zum Terror greifen. Der Respekt wird erst kommen, sobald der Islam so verspottet werden kann wie jede andere Religion auch, sobald der Koran wie das Buch der Mormonen auf dem Broadway verarscht werden kann, ohne Angst vor blutigen Ausschreitungen haben zu müssen.
Es gibt Menschen, die nutzen den Koran, um damit Feuer zu machen. Andere wiederum nutzen den Koran, um in seinem Namen zu morden. Ich finde, die zweite Gruppe von Menschen beleidigt den Islam, nicht die erste!
Ein Mensch, der gegen das Verbrennen eines Buchs auf die Straße geht, aber zum Morden von Menschen im Namen dieses Buchs schweigt, hat ein ganz schwerwiegendes Problem.
Man darf nicht von einem Muslim auf den ganzen Islam schließen. Wer behauptet, Islam bedeute Terror, nur weil ein paar Muslime Terroristen sind, gehört kritisiert. In der gleichen Logik ist es aber auch falsch zu behaupten, Islam bedeute Frieden, nur weil ein paar Muslime friedlich sind.
Zwei bedeutende Menschen, die sich mit dem Buch der Juden auseinandergesetzt haben und auf deren Leben neue Religionen gegründet wurden, hießen Jesus und Mohammed. Jesus war ein dem Alkohol zugeneigter Hippie, der auch schon mal zur Peitsche griff. Mohammed wiederum war ein Feldherr, der Alkohol verabscheute und Kriege führte. Unterschiedlicher können zwei Männer nicht sein.
Wenn ein Muslim einen Terroranschlag verübt, sollten wir uns nicht dadurch hervor tun, dass wir uns Sorgen um das öffentliche Bild vom Islam machen. Wir sorgen uns schließlich auch nicht um das öffentliche Bild vom Mann, wenn ein Mann eine Frau vergewaltigt hat. Es ist übrigens unanständig zu fragen, was eine Frau, die vergewaltigt wurde, getan haben könnte, um die Vergewaltigung zu provozieren. Genauso unanständig ist es, nach einem Terroranschlag zu fragen, was die Opfer des Anschlags getan haben könnten, um einen solchen Anschlag zu provozieren.
Religionen sind wie Fürze. Jeder glaubt, nur die der Anderen stinken!
Ich bin jetzt deutscher Moslem. Der Islam und Deutschland haben viel gemein. Damals besudelten die Nazis alles, worauf man als Deutscher historisch, kulturell und gesellschaftlich stolz oder froh sein konnte. Was unter den Nazis geschah, kann und darf niemals vergessen werden. Der Ruf Deutschlands wird für immer einen Makel tragen. Der “Islamische Staat” hat dies für den Islam getan. Die Erinnerung an den brutalen Judenhass, an die Gewalt, Unterdrückung und die Morde, die im Namen des Islam begangen wurden, wird bleiben.
In diesem Sinne,
Grüß Allah!
Ja, ich bin Moslem, aber nicht Hatice Özgür! Übrigens, Gülây Akÿn vom Verein Gays and Lesbians aus der Türkei findet Hatice Özgür gar nicht komisch. „Das ist klar rassistisch“, empörte sie sich. „Da stellt sich ein weißer Mann auf die Bühne und reproduziert Klischees, um das Publikum zu belustigen“, sagte sie dem Tagesspiegel. Akÿn ist sich sicher, dies habe “mit Humor nichts zu tun“ und erklärt, durch diese Darstellung würden „Menschen durch Reproduktionen von Klischees gedemütigt“.
Liebe Gülây Akÿn,
Travestie war schon immer ein Spiel mit Klischees! Haben Sie sich schon mal angeschaut, wie Mary, Olivia Jones und RuPaul Frauen darstellen? Glauben Sie wirklich, die durchschnittliche Frau sieht im Alltag aus wie Olivia Jones bei dem NPD-Parteitag? Wenn die Kunstfigur Hatice rassistisch ist, dann sind Mary, Olivia Jones und RuPaul sexistisch! Und überhaupt: Rassistisch? Seit wann ist der Islam eine Rasse? Der Islam ist nicht mal ein Volk. Der Islam ist eine Religionsgemeinschaft! Rassistisch ist es, wenn jemand ob seiner Herkunft diskriminiert wird. Wenn jedoch jemand ob seiner Überzeugungen verarscht oder kritisiert wird, nennt man das Aufklärung! Für seine Herkunft kann niemand was, für seine Überzeugungen schon! Der Islam ist eine Überzeugung. Ihn zu verarschen ist Aufklärung und Travestie ist ein Mittel der Aufklärung. Travestie hat dabei schon immer mit Klischees gespielt.
Travestie hinterfragt geltene Geschlechterrollen, die nicht selten religiös bestimmt werden. Eine Verballhornung religiöser Prinzipien ist somit in der Travestie unvermeidbar! Darum, liebe Gülây Akÿn, wir sind alle Menschen und darum kann ein Mann eine Frau klischeehaft persiflieren, ein Christ einen Moslem und eine schwarze Lesbe eine weiße Schwuppe. So unterschiedlich sind wir nämlich alle nicht. Stefan Kuschner spielt Hatice Özgür mit Liebe und Hingabe und jede Religion sollte sich stolz schätzen, eine Frau wie Hatice Özgür oder einen Mann wie Stefan Kuschner zu haben.
Nur Fundamentalisten haben ein Problem mit Travestie! Darum, liebe Gülây Akÿn, legen Sie die beleidigte Bettwurst ab. Sie steht Ihnen nicht, Schätzchen. Öffnen Sie lieber mal Ihr schwul-lesbisches Döschen aus der Türkei und lachen einfach mal! Seien Sie doch nicht so verbittert. Das ist voll ungay!
Sollten Sie weiter so humorlos und griesgrämig durch die schwul-lesbische Welt stampfen, habe ich einen Rat für Sie: In der jüdischen Tora findet sich im dritten Buch Mose dieser Spruch: “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Ich darf mir gestatten, Ihnen zu sagen, dass Sie sich selber lieben sollen. Ich kann es aber auch auf türkisch formulieren: Fuck you!
Alles Liebe,
Gerd Buurmann
PS: Ich finde, Frauen mit Kopftuch sehen irgendwie aus wie unbeschnittene Penisse. Ich finde eine Religion amüsant, die die Eicheln der Männer offen legt, aber die Köpfe der Frauen verhüllt-