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GESINNUNGSTERROR

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Erdingers Weissheiten – Das Schlimmste von gestern 

Von Max Erdinger

Das Wort „Untermensch“ gibt es zwar, aber man darf es nicht mehr verwenden, wenn man sich keinen Ärger einhandeln möchte. Zwar transportieren Zivilisation und Kultur unter anderem die Idee, daß der Mensch sich entwickelt, daß er Wissen erwirbt und geistig wächst, unausgesprochen dabei hat Wachstum natürlich eine mitgedachte Richtung – nach oben nämlich – , aus dem Menschen wird sozusagen ein „höheres Wesen“, ein „Übermensch“, der dichten, forschen, philosophieren und komponieren kann, aber ein Mensch, der dieses Wachstum nicht durchmacht, hat dennoch nicht „Untermensch“ genannt zu werden. Warum nicht? Weil die Nazis ständig von „Untermenschen“ geredet haben und diejenigen,die sie damit gemeint haben, auch wie – ja wie? – Untermenschen behandelt haben. Mir fällt es nicht schwer, auf das Wort „Untermensch“ zu verzichten. Es gibt schließlich andere Begriffe, die man für Untermenschen verwenden kann. Allerdings löst die Verwendung anderer Begriffe für „Untermensch“ das grundsätzliche Problem nicht, das der europäische Gutmensch und Linke bei jedweder genaueren Bezeichnung eines Menschen erkennt: Er würde das vermutlich den „europäisch-normativen Unterdrückerstandpunkt“ nennen. Oder so ähnlich.

Von dem aus würde der Europäer nämlich sprechen, wenn er von Menschen aus anderen Kulturen respektive Unkulturen spricht. Obwohl: „Unkultur“ geht eigentlich auch nicht. Deswegen hätte der Linke gern, daß man immer von Menschen spricht, egal, wo sie herkommen, was sie können und wissen und ob sie mit europäischen Grundhaltungen überhaupt etwas zu tun haben. Das Verbot, „Untermensch“ zu verwenden, ist also auch das Verbot, sich selbst über irgendeinem anderen Menschen zu verorten. Überspitzt ausgedrückt: Der Kannibale in Papua Neuguinea hat nicht als Untermensch betrachtet zu werden, sondern als anderer Mensch. Unausgesprochen gibt der Linke damit zu, daß er von der Idee einer „Menschwerdung“ durch Bildungserwerb nichts hält. Der Mensch kommt zur Welt und das bleibt er dann sein Leben lang: Ein einfacher Mensch eben. Hauptsache „menschlich“. In der „menschlichen Gesellschaft“ der Linken („Du bist ok, ich bin ok“) leben die Menschen unterschiedlichster Kulturen respektive Unkulturen friedlich und tolerant miteinander, auch wenn zum Beispiel ein Teil der friedlichen und toleranten Menschen einem anderen Teil am liebsten den Kopf abschneiden-  und seine Sakralgebäude niederbrennen würde. Das ist dann eben deren Kultur. Die muß man respektieren und darf lediglich hoffen, daß ihnen eines Tages ein Licht aufgehen wird, dergestalt, daß sie sich integrieren wollen. Aber wo hinein? In die einsichtsvoll erkannte „bessere Kultur“? Eine bessere Kultur wird´s ja wohl kaum geben.

Seltsam: Ein Linker würde meine gerade eben geäußerten Gedanken vermutlich unzivilisiert nennen. Wenn er gerade einen freundlichen Tag hat. An allen anderen Tagen würde er mir ein Etikett auf die Stirn kleben. „Faschist“ wahrscheinlich. Oder „Nazi“. Das ist praktisch, weil er mit Faschisten oder Nazis nicht zu argumentieren braucht. Das sind nämlich Untermenschen, kein Witz. Und ebenfalls kein Witz: Der Linke steht über einem Untermenschen, wie meinereiner einer ist.

Es gibt aber Zeitgenossen, die keine größeren Probleme damit haben, sich der linken Unlogik in vorauseilendem Gehorsam anzupassen. Das können beispielsweise Wiesbadener Gastwirte sein („Wer nix werd´, werd´ Wärt“ – ja zefix, was hätte er denn werden sollen? Mensch vielleicht? War er doch vorher schon!?). Von einem solchen Fall berichtet der Wiesbadener Kurier.

http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/nachrichten-wiesbaden/schnitzel-name-sorgt-fuer-aerger-wiesbadener-gastwirt-wehrt-sich-gegen-rassismus-vorwurf_17401240.htm

Dieser Zeitgenosse hatte auf seiner Speisekarte ein „Sinti-und-Roma Schnitzel“ stehen. Das ist zwar optisch und geschmacklich dasselbe wie ein Zigeunerschnitzel und kostet auch genausoviel, aber es fehlt in der Bezeichnung der ungustiöse, in diesem Fall christlich-normative Unterdrückerstandpunkt, der wiederum darauf fußt, daß man die Überzeugung teilt, man solle nicht stehlen, was Zigeuner bekanntlich als eine weniger schwere Verfehlung ansehen, wenn überhaupt. Ha! Sie haben recht. Daß Zigeuner ein entspannteres Verhältnis zum Eigentum anderer Leute hätten als beispielsweise der Dorfschullehrer von Hintertupfing, ist ein Vorurteil. Beweis: Django Reinhardt hat seine Gitarren damals nicht gestohlen und Birelli Lagrene verdient sein Geld ehrlich mit einer phänomenalen Virtuosität auf der Gitarre. Mehr als zwei Zigeuner gibt´s auch gar nicht. Schon wieder falsch? – Stimmt. Es gibt überhaupt keine Zigeuner. Deswegen gibt´s auch keinen Zigeuner-Jazz. Was Sie und ich für Zigeuner halten würden, ist in Wahrheit eine „mobile ethnische Minderheit“. Gottlob gibt es das rheinland-pfälzische Innenministerium. Dort hat man das nämlich herausgefunden und auch sofort als amtliche Bezeichnung für die inexistenten Zigeuner verwendet. „Zigeuner“ würde nämlich Vorurteile schüren. Vorurteile aber sind genauso übel wie „Untermensch“. Wie Vorurteile entstanden sind, ob sie nützlich sind oder nicht, spielt gar keine Rolle. Wer Vorurteile kreiert, weitergibt oder verteidigt, ist ein bitterböser Mensch und seine Bösartigkeit ist überhaupt der einzige Grund, warum es Vorurteile gibt. „Lustig ist das Zigeunerleben“ ist ein Vorurteil in Liedform. Man sollte es gar nicht mehr singen dürfen. „Die Tiroler sind lustig“ ist zwar auch ein Lied, aber kein Vorurteil. Warum nicht? Weil die Tiroler von den Linken noch nicht als diskriminierungsfähige Minderheit identifiziert worden sind. Deswegen. Kann aber noch passieren.

Jetzt kommt´s aber: „Sinti-und-Roma Schnitzel“ passte einem Gast des Wirts mit dem vorauseilenden Gehorsam auch wieder nicht. „Sinti-und-Roma Schnitzel“ ist nämlich der Gipfel des Rassismus´, wie Christoph Rath vom Verein „Demokratisch leben in Wiesbaden“ steif und fest behauptet. Wenn Mitglieder solcher und ähnicher Vereine so etwas behaupten, dann ist das schon fast so gut wie Gesetz. „Paprikaschnitzel nach Zigeuner Art“ wäre gegangen. Warum, weiß kein Mensch.

Linker Scharfsinn in seiner ganzen Menschlichkeit identifiziert jedenfalls „Sinti-und-Roma Schnitzel“ genauso treffsicher als üblen Rassismus wie den Begriff „Maximalpigmentierter“ für das verpönte „Neger“. Deswegen verwende ich es auch nicht mehr. Ich sage jetzt „Niger“. Das „i“ anstatt eines „e“ macht den Unterschied. Wenn ich „Niger“ statt „Neger“ sage, dann weiß auch jeder, was ich meine. Und „Niger“ ist ein eingeführter Begriff sogar bei den Vereinten Nationen. Es ist ein Land in Afrika, wo lauter Maximalpigmentierte wohnen, ob das dem Linken gefällt oder nicht. Ich muß nur aufpassen, daß ich das „i“ in „Niger“ schön ausdehne wie in „Nieger“, nicht daß es so klingt, als hätte ich so etwas ähnliches wie „Göggingen“ gesagt. Das wäre nämlich rassistisch. Aber dessen ungeachtet, wäre es trotzdem interessant, zu erfahren, ob Nigeria deswegen so heißt, weil dort mehr Niger leben als in Niger. Na ja, Hauptsache, es wohnen keine Neger dort. Das wäre nämlich der „Gipfel des Rassismus“, wie man beim Verein „Demokratisch leben in Wiesbaden“ mit Sicherheit behaupten würde.

Gibt es eigentlich Arschlöcher? Ja, gibt es. Man nennt sie Ani. Das ist der Plural von Anus. Einen ganzen Menschen darf man aber nicht Arschloch nennen, selbst wenn er in einem „Verein für demokratisch leben in Wiesbaden“ Mit- oder Ohneglied ist. Das ist nur ein anderer Mensch. Und zwar einer mit einem „sozialethisch fragwürdigen Charakter“.
So, heute ist der 19.Oktober 2016. Das Kardinaljubiläum der internationalen Linken, die Oktoberrevolution derjenigen mit dem sozialethisch fragwürdigen Charakter, jährt sich zum 99ten Mal. Schampus für alle! Wisster Bescheid …

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