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Wahl, die

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Von Ulrich Abramowski

Unlängst habe ich einmal nachgeschaut, was so in der Bibel der deutschen Sprache, im Duden, über den Begriff „Wahl“ steht.

Da das gedruckte Exemplar in meinem Haushalt schon antiquarischen Wert besitzen könnte, habe ich über eine Suchmaschine, die ihren Namen aus der Zahl 10100 herleitet, die Definition des Begriffs gesucht und gefunden – nur um sicher sein zu können, dass meine Ausführungen zum Thema Wahl auch korrekt sind. Im Duden kann man also nachlesen:

Wahl, die

Wortart: Substantiv, feminin Worttrennung: Wahl Bedeutungsübersicht:

Möglichkeit der Entscheidung; das Sichentscheiden zwischen zwei oder mehreren, Möglichkeiten

  1. Abstimmung über die Berufung bestimmter Personen in bestimmte Ämter, Funktionen, über die Zusammensetzung bestimmter Gremien, Vertretungen, Körperschaften durch Stimmabgabe
  2. das Gewähltwerden, Berufung einer Person durch Abstimmung in ein bestimmtes Amt, zu einer bestimmten Funktion

Synonyme zum Begriff Wahl:

  • Alternative, Auswahl(möglichkeit), Entscheid(ung), Entschließung, Entweder-oder, Option, Wahlmöglichkeit, Votum
  • Abstimmung, Stimmabgabe, Urnengang

Im Herbst nächsten Jahres werden wir Bürger wieder einmal aufgerufen, zur Wahl zu gehen, das heißt also, durch Urnengang unsere Stimme abzugeben, um darüber abzustimmen, wie die künftige Zusammensetzung des Bundestages sein soll und letztendlich, welche Personen sich anmaßen dürfen, uns zu regieren.

Zu welcher Begriffsdeutung man auch neigt, allen gemein ist das zwingende Vorhandensein von Alternativen oder Wahlmöglichkeiten. Das leuchtet ein, den in einem Ein-Parteiensystem ist eine Wahl in sich schon ad absurdum geführt.

Schauen wir also auf die Alternativen oder Auswahlmöglichkeiten, die uns zur nächsten Bundestagswahl vorgelegt werden. Der Leser möge verzeihen, dass ich mich bei meiner Betrachtung auf die Parteien beschränke, die nicht wegen Bedeutungslosigkeit in den Statistiken der Medien üblicherweise unter „Sonstige“ zusammen gefasst werden.

Zur Wahl stehen demnach:

  • SPD
  • PDS
  • Bündnis 90/Die Grünen
  • CDU und in Bayern die CSU
  • FDP und

AfD.

Bei der letzten Bundestagswahl hat die AfD zwar noch kein weltbewegendes, aber dennoch ein Achtung abverlangendes Ergebnis von 4,7% Anteil an allen abgegebenen gültigen Stimmen erhalten. Wie viele Stimmzettel, auf denen seiner Zeit die AfD angekreuzt waren, ungültig gemacht worden sind, will ich hier nicht diskutieren – dafür ist es längst zu spät. Bei der kommenden Wahl ist aber davon auszugehen, dass dieses Ergebnis sehr deutlich ansteigt, aber um wieviel – nun, ich betreibe hier keine Kaffeesatzleserei! Es ist aber schon jetzt erkennbar, dass die Unionsparteien einen erdrutschartigen Stimmenverlust hinnehmen müssen und damit Schwierigkeiten haben werden, einen Koalitionspartner zu finden, der die Steigbügel für die Regierungsverantwortung halten will und nicht AfD heißt. Ein Rot-Rot-Grünes Bündnis erscheint gegenwärtig am wahrscheinlichsten. Somit sind die oben aufgelisteten Auswahlmöglichkeiten schon deutlich geringer geworden und zu

  • SPD PDS Bündnis 90/Die Grünen
  • CDU/CSU
  • FDP
  • AfD zusammengeschmolzen.

Wer der Meinung ist, eine Rot-Rot-Grüne Bundesregierung würde die gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Land noch schlimmer gestalten, als sie heute schon sind (und dafür gibt es viele Indizien), dessen Optionen sind dann auf

  • CDU/CSU
  • FDP
  • AfD reduziert.

Wer allerdings der Meinung ist, die Unionsparteien für ihre verkorkste Energiepolitik, ihre unselige Eurorettungspolitik und ihre staatsgefährdende Flüchtlingspolitik nicht noch durch seine Stimme belohnen zu wollen, dem bleibt also nur noch AfD oder FDP.

Der neue, leicht farbveränderte Auftritt der FDP mit nunmehr gender-gerechtem Violett statt kaltem Blau wird der FDP wahrscheinlich den Wiedereinzug in den Bundestag bescheren, zu Lasten der CDU/CSU, gewählt von Stimmberechtigten, die den Schritt zur AfD (noch) nicht wagen. Bestimmend für das weitere Schicksal unseres Landes wird das Ergebnis nicht sein können, solange sich die Unionsparteien weigern werden, mit der AfD zu koalieren.

Obige Gedankenspielerei lässt mich erschaudern! So wie es aussieht, ist eine Koalition des Grauens im Sinne der Neuauflage einer aus Opportunisten, Erich Honecker Verehrern und Ökofaschisten bestehenden Linksgruppierung kaum zu verhindern – Frau Merkel sei Dank! Eine Kurskorrektur ist in dieser Zusammensetzung nicht zu erwarten, die Flüchtlingsströme werden noch stärker, die Energiepolitik noch unsinniger, die Familien- und Bildungspolitik noch fadenscheiniger und die Steuerpolitik noch ungerechter und blutsaugerischer werden. Vielleicht tritt Angela Merkel dann ja dieser SED 2.0 bei.

Eine echte Wahl sehe ich also nicht auf uns zukommen. Rot-Rot-Grün muss verhindert werden, daran geht kein Weg vorbei, aber durch Stimmabgabe für die CDU ist das weder vertretbar, noch realistisch. Ebenso ist eine AfD als Regierungspartei nicht unbedingt vorstellbar – dafür sind ihre Positionen zu rudimentär und die Persönlichkeiten – nun ja, schweigen wir lieber!

Was fehlt, ist eine weitere Alternative, die im parlamentarischen Prozess leider nicht zu finden ist!

Wir stehen also vor einer Wahl, die keine Wahl ist!

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