Erdingers Weissheiten – Das Schlimmste von gestern
Bei telepolis gibt es Interessantes zur Stimmungslage in Bayern zu lesen. Autor ist Thomas Pany.
http://www.heise.de/tp/artikel/49/49798/1.html
Zitat: >Bayern: 56 Prozent mit ablehnender Haltung gegenüber Muslimen.< – Zitatende.
Man sieht: In Bayern interessiert man sich noch dafür, was der Bürger denkt. Bayern ist demokratisch. Der mehrheitlich ablehnenden Haltung des Souveräns wird man nun bestimmt Rechnung tragen und … ach, lesen wir erst einmal weiter.
Zitat: >Eine Studie der LMU stellt fest, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auch im Seehofer-„Vor-Paradies“ ein verbreitetes Problem ist.< – Zitatende
Auwehzwick! Wie das jetzt? „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ war doch vorher kein Problem in Bayern? Das war doch immer Folklore!? Das galt doch immer als sympathisch? Wer hätte denn in der Vergangenheit nicht gelacht, wenn etwa ein Asiate wegen einer minder lästigen Ungeschicklichkeit von Einheimischen mit „Saupreiß, japanischer“ tituliert worden ist? Wer hätte denn die bayerische Volksfrömmigkeit, wie sie sich auf liebevoll bemalten Mahntafeln im Gebirge zeigt, nicht zum Niederknien gefunden? – „Hier liegen unter Schnee und Eis ein Bayer und ein toter Preiß. Bet´ für den Bayern, Wandersmann, der Preiß geht dich an Scheißdreck an!“ – Oder diese sarkastische, oberbayerische Weisheit: „Man muß Gott für alles danken, auch für Ober-, Mittel-, Unterfranken.“ Das hat doch bisher niemand als Problem gesehen? Bei der Ablehnung den Muslimen gegenüber soll die „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ aber plötzlich eines geworden sein? Wie´s wohl kommt? Verliert das „Mia san mia“ vor dem Moslem seine ewige Gültigkeit? Zählt die tolerante Grundhaltung des Bayern nicht mehr, wie sie sich hier ausdrückt: „Mia san Hund. Die andern san a Hund. Aber mir samma die gressernan Hund.“? Ist der Moslem mehr wert als der Saupreiß? Und warum hat das bisher keiner gewußt? Ein Turm von Fragen türmt sich vor uns auf. Eine sehr wichtige: Darf sich der Bayer nicht mehr problemlos selbst aussuchen, wen er nicht mögen will? Und wer hätte ein solches Verbot verfügt?
Zitat: >Mehr als die Hälfte der 1.700 repräsentativ befragten Bayern zeigen eine deutlich ablehnende Pauschal-Haltung gegen Muslime. Auch bei der abwertenden Einstellung gegenüber Langzeitarbeitslosen, Roma und Sinti wie auch Geflüchteten werde deutlich, dass „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit auch in Bayern ein verbreitetes Problem ist“, konstatiert der Soziologe Christian Ganser. < – Zitatende.
Jetzt schlägt´s aber dreizehn. „Pauschal-Haltung gegen Muslime“? Gäbe es denn auch eine andere als eine Pauschalhaltung, wenn von Muslimen die Rede ist? Ist denn die Vielzahl islamischer Individuen mit ihren jeweils ganz persönlichen Individualmenschenrechten nicht schon dadurch pauschal gehalten, daß man sie unterschiedslos als Muslime bezeichnet? Und was heißt hier „abwertende Einstellung“? Etwas abzuwerten, ist ein aktiver Vorgang. Man tut es etwas. Der Bayer wertet aber ohne Not niemanden ab, sondern er sitzt einfach nur im Biergarten und bewertet das, was er sieht, ohne sich groß mit einer aktionistischen Abwertung anzustrengen. Bayern sind gemütlich und mögen keinen Stress. Das ist kein Vorurteil. Und überhaupt: „Lustig ist das Zigeunerleben, faria-faria-ho.“ Und „die Tiroler sind lustig, die Tiroler sind froh“. Alles kein Problem. „Der Moslem ist unbayerisch“, ist keine Abwertung, sondern eine zutreffende Wertung. Was soll daran das Problem sein? Warum geht „Saupreiß, japanischer“ – und „Saupreiß, islamischer“ geht nicht? Das liegt doch nicht an den Bayern, sondern an denen, die glauben, sie hätten die Ermächtigung von Gott-weiß-wem verliehen bekommen, alleine darüber zu bestimmen, was als Problem zu begreifen ist und was nicht! Wahrscheinlich handelt es sich sogar um unverschämte Saupreiß´n. Der Preuße an sich ist ein Problem. Immer und sowieso. Aber außerdem macht er auch noch alles zum Problem, ganz wie der Jäger aus Kurpfalz: „Gleich wie es ihm gefällt“ nämlich. Aber einen Bayern schreckt so etwas nicht. Der sagt ganz einfach zum impertinenten Sozio-Saupreiß´n: „Do scheißt da der Hund wos, Ganserl!“.
Zitat: >Der empirische Sozialforscher Ganser hat für die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) eine Studie durchgeführt, die er heute bei einer Pressekonferenz vorstellte (online noch nicht verfügbar). Sie orientiert sich an der Kategorie der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“, die maßgeblich von Wilhelm Heitmeyer geprägt wurde.< . Zitatende.
Ja, der Heitmeyer mit seiner „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“. Solche wie der Heitmeyer bringen es in Bayern beim Schafkopfen höchstens bis zum Brunzkartler. Für die Saupreiß´n: Der Brunzkartler ist der Depp am Stammtisch. Wenn von den Spielern einer austreten muß, darf der Brunzkartler als Ersatzmann so lange für ihn einspringen, bis er vom Biesln wieder zurück ist. Dem Heitmeyer seine geschissene „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ ist für den Bayern kein Problem, sondern regelrecht konstituierend. Ein Bayer, der kein „gruppenbezogener Menschenfeind“ ist, ist ein Saupreiß! Heitmeyer und Ganser: Schleicht´s eich! Und dem Autoren des telepolis-Artikels, Thomas Pany, sei auf gut fränkisch angeraten: Obacht gehm, länger lehm!