Wieso »Klimaschutz« plötzlich keine Rolle mehr spielt, wie Gewerkschafter das Feuern lernen, und warum wir lieber die Klappe halten / Der Wochenrückblick mit Hans Heckel
Soviel haben wir ja schon gelernt: Einer der wichtigsten Gründe, warum jetzt Millionen ihre Heimat verlassen, ist der „Klimawandel“. Der verwüstet nämlich einst fruchtbares Land oder setzt Inseln und Küsten unter Wasser. Deshalb müssten die Leute eben weg.
Schuld an dem Wetterverbrechen sind, wer sonst, wir natürlich. Weil wir das Klima zerstören. Deshalb müssen wir noch viel mehr Geld dafür ausgeben, unsere Häuser besser zu dämmen und überhaupt weniger Energie zu verbrauchen, sonst kämen nämlich noch mehr Flüchtlinge. Neben der „Ausbeutung der Dritten Welt“ durch den deutschen Durschnitts-Steuerzahler ist der Klimawandel das neue große Instrument zur Einprägung von Schuldgefühlen und Zahlungsbereitschaft.
Öffentlich wagt niemand zu widersprechen. Zweifeln tun wir daran nur zuhause im Geheimen. Da kommen uns die bohrenden Nachtgedanken, die einen vor drei Uhr morgens nicht einnicken lassen: In welcher Hinsicht sind die Bewohner des afghanischen Hochlandes vom steigenden Meeresspiegel bedroht? Warum sind unter den Klimaflüchtlingen denn keine von den angeblich absaufenden Südsee-Atollen, die doch besonders betroffen sein sollen?
Überhaupt: Bei der letzten knackigen Eiszeit waren die Wüsten, ob aus Sand, Eis oder Gestein, viel größer als heute, das lehrt die Erdgeschichte. Wieso müssen die Leute flüchten, wenn infolge von Erwärmung das urbare Land global immer mehr wird statt weniger?
Wie gesagt, solche Fragen stellen wir nur nachts unter der Bettdecke. Nach dem Frühstücks-Ei ist die Klimawelt wieder in Ordnung und wir singen im Takt: Unser sei die Schuld am Klimawandel und damit am Schicksal der Flüchtlinge.
Es sei denn, sie fliehen vor Krieg, dann waren es „unsere“ Waffen. Und wenn deutsche Waffen in dem Krieg gar nicht zum Einsatz kamen? Jetzt werden Sie mal nicht kleinkariert.
Als wir neulich wieder so richtig im Schwung waren mit dem Nachsingen der Klimahymne, blieb uns jedoch schlagartig die erderwärmte Luft weg wegen einer Nachricht, die wir so ganz nebenbei aus dem Frühstücksfernsehen empfingen: Um schneller Wohnungen für Asylbewerber bauen zu können, sollen massig Klima-Auflagen „ausgesetzt“ werden. Weil das Bauen sonst zu teuer würde und zu lange dauerte.
Haben wir das richtig verstanden? Wir produzieren zusätzliche Fluchtursachen, um mit den Fluchtfolgen besser zurechtzukommen? Das ist ja, als würden wir in den „Herkunftsländern“ Häuser abreißen, um Steine zu gewinnen zum Bau von Unterkünften für die Menschen, die aus den Ländern nur fliehen mussten, weil wir ihr Haus dort abgerissen haben.
Wir leben in aufregenden Zeiten. Oder in verlogenen: Vielleicht war das mit dem „Klimaschutz“ ja alles gelogen, nur um uns das Geld aus der Tasche zu locken. Wenn „Klimaschutz“ Lüge war, kann man ihn ja auch fallen lassen, sobald man etwas Besseres gefunden hat.
Konkret: Wenn die Bauwirtschaft mit dem Bau von billigen, kaum isolierten Massenquartieren ebenso viel Geld verdienen kann wie bislang mit der Errichtung von „klimaneutralen“ Hightech-Bunkern – wozu dann der Aufwand?
Glücklicherweise macht sich in dem Asylgetöse kaum einer Gedanken über solch pikante Einzelheiten. Dennoch schwindet die Zustimmung der Deutschen zur Zuwanderungspolitik von Woche zu Woche weiter.
Da war es für Kanzlerin Merkel eine willkommene Erholung, als sie auf dem Gewerkschaftstag der IG Metall endlich mal wieder mit herzlichem Beifall bedacht wurde für ihr „Wir schaffen das!“ und die obergrenzenlose Zuwanderung. Die Delegierten hielten begeistert Schilder hoch mit der Aufschrift „Refugees Welcome“.
Merkel bedankte sich voller Rührung bei den Gewerkschaftern, meldet die Tagespresse. Und die IG Metall redet nicht bloß, sie handelt auch. Der frisch gewählte neue Gewerkschaftsboss Jörg Hofmann fordert, dass Arbeiter und Angestellte, die „rassistische und fremdenfeindliche Kommentare im Netz veröffentlichen“, umgehend zu feuern seien: „Wer hetzt, der fliegt. Das muss jedem klar sein.“
Bei solcher Meinungszucht fühlt sich manch einer an die DDR erinnert. Gelernte DDR-Bürger sind da differenzierter. Die PAZ-Autorin und DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld erinnert sich: „Während man sich im DDR-Original ein Berufsverbot durch längere hartnäckige Opposition redlich verdienen musste, genügt in Helldeutschland ein falscher Satz auf Twitter und man ist seinen Moderatoren-Job beim Radio los. Ein als falsch angesehener Ratschlag in einer Kolumne reicht aus, um gefeuert zu werden.“
Was für Moderatoren und Kolumnisten galt, soll nun auch den einfachen Metall-Arbeiter treffen: ein falsches Wort? Raus! Die Unternehmen könnten bei solchen Entlassungen mit der Billigung seiner Gewerkschaft rechnen, verspricht Hofmann.
Eine Gewerkschaft, die den Unternehmensbossen bei der Existenzvernichtung politisch auffällig gewordener Mitarbeiter assistiert – eine erstaunliche Wendung in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung.
Was „Hetze“ ist, liegt im Auge des Betrachters. Die „Bild“-Zeitung hat ja neulich gut 40 Leute öffentlich mit Namen und Bild an den „Pranger der Schande“ gestellt wegen ihrer „Hetze“. Dabei war auch einer, der bei „Facebook“ schrieb: „Wenn einem Muslim in seinem Gastland etwas nicht gefällt, kann er wieder gehen, und jeder ist zufrieden.“
Damit kann der Schreiber nur einen radikalen Moslem gemeint haben, die anderen finden es bekanntlich schwer in Ordnung, dass bei uns eine freiheitlich-demokratische Ordnung herrscht, weshalb es ihnen bei uns gefällt. Nur einem radikalen Moslem gefällt es nicht, dass Frauen bei uns nicht als „unrein“, als Menschen minderen Ranges gelten oder dass hier unsere Gesetze zählen und nicht die Scharia. Wer so einem empfiehlt, wieder dahin zurückzukehren, wo die Welt nach den Scharia-Regeln sortiert ist, der ist laut „Bild“ ein „Hetzer“. Sollte sich Herr Hofmann dieser Wertung anschließen, möchten wir dem „Facebook“-Schreiber wünschen, dass er kein Metall-Arbeiter ist.
Am schlimmsten sind die Ossis, weil sie keine Demokratie gelernt haben und vor allem viel zu wenig Kontakt zu Multikulti hatten, wissen mittlerweile alle, die es wissen. Mitten in diese Eintracht pöbelt sich ärgerlicherweise eine Emnid-Umfrage: Was meinen Sie, welche Auswirkung wird der Flüchtlingszuzug wohl für den inneren Frieden in Deutschland haben , wollte Emnid wissen.
Insgesamt antworteten 68 Prozent der Befragten, um den inneren Frieden werde es wegen der Asylflut „schlechter“ bestellt sein als bisher. Klar, die meisten sind mit den Flüchtlingen ja auch noch nie in Kontakt gekommen, daher die Vorurteile. Oder? Leider nicht ganz: Bei jenen, welche bereits Kontakt mit Flüchtlingen hatten, waren sogar 77 Prozent der Meinung, der Zustrom werde sich „schlecht“ auswirken auf den inneren Frieden.
Du grüne Neune! Was machen wir da jetzt? Hier hilft nur noch: Einschüchtern! Wenn die Leute so aus dem Ruder laufen, muss man sie zum Schweigen bringen…
Weiterlesen: http://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/ddr-koennen-wir-auch.html