Von Sarah Lund
Im Monat Oktober haben rund 3500 Migranten in Dänemark Asyl beantragt. Diese Zahlen stammen aus dem Ministerium für Integration und wurden vom dänischen Fernsehsender TV2 veröffentlicht und sie bedeuten einen neuen monatlichen Rekord für das kleine Land.
Der Trend scheint sich fortzusetzen. Am Montag kamen an nur einem Tag 300 neue Asylbewerber und in der vergangenen Woche waren es 900 Menschen, die um Asyl baten. Die chaotische Asylsituation in Europa zeigt Auswirkungen.
Trotz der massiven Flüchtlingsströme in andere europäische Länder hatte es Dänemark bisher geschafft die Asylzahl unter der des Vorjahres zu halten, dank der eigenen strengeren Asylpolitik. Jetzt aber scheinen die Dämme zu brechen. Durch die Verschlechterung der Lage in den Nachbarländern Schweden und Deutschland bedeutet das, dass jetzt mehr Asylbewerber Dänemark als neue Option sehen.
Man kann noch nicht abschätzen wie stark der Druck auf Dänemark sein wird, aber man kann sehen, dass die Asylströme nach Europa immer weiter wachsen. Außerdem sieht es nicht so aus als ob Schweden und Deutschland ihre Situation unter Kontrolle bekommen werden.
Die neuen hohen Zahlen scheinen ein Vorbote dessen zu sein, was auf uns zukommen wird. Die dänischen Bürger werden sich auf einen Kampf um ihr Land und ihre Kultur einstellen müssen. Schon jetzt ist der Druck auf die Kommunen groß viele neue Asylbewerber aufzunehmen. Es fehlt jedoch an Räumlichkeiten und es muss mehr Geld für soziale Dienste ausgegeben werden.
Der Druck auf die Regierung wächst, Asylzentren unter staatliche Kontrolle und Finanzierung zu stellen, was diese aber ablehnt. Ministerpräsident Rasmussen sagte, dass man durch eine strengere Asylpolitik und stärkere EU-weite Maßnahmen den Zustrom in’s Land verringern wolle.
Tatsache ist jedoch, dass die Staatsausgaben steigen werden, weil man schon jetzt mehr Geld für den Asylbereich braucht. Der Kampf der Gemeinden mit der Regierung um die Frage der Lastenverteilung wird weitergehen. Wenn sich der derzeitige Trend fortsetzt, werden die grundlegendsten Aspekte der dänischen Gesellschaft in Mitleidenschaft gezogen werden. Darunter das Prinzip des dänischen Wohlfahrtsstaats, das ernstlich gefährdet ist, da erhebliche Ressourcen in die Bewältigung der Flüchtlingskrise gesteckt werden müssen.
Es werden also grundlegende Veränderungen auftreten auf die Art und Weise wie die dänische Gesellschaft funktioniert. Die Bevölkerung wird sehr viel stärker fragmentiert und so der Zusammenhalt geschwächt werden. Große Parallelgesellschaften werden sich feindselig zu den umliegenden Gemeinden entwickeln. Die Folge daraus sind mehr Konflikte, mehr Gewalt und mehr Verbrechen.
Einem großen Teil der Bevölkerung wird die pluralistische Demokratie fremd sein, eine beträchtliche Zahl wird Anhänger einer Gesellschaft sein, die auf dem Koran basiert. Reaktionäre Ansichten über Frauen werden gedeihen, die islamistische Ideologie wird an Boden gewinnen. Alle Teile Europas, in denen es große Konzentrationen von Einwanderern aus islamischen Ländern haben, haben dies bereits erlebt.
Wichtigster Kritikpunkt an der derzeitigen Regierung ist, dass die dänische Grenze zu Deutschland völlig offen gewesen ist. Jetzt hat die Regierung ihren Kurs geändert und kontrolliert immerhin die ankommenden Asylbewerber. Aber die Kontrollen der Außengrenzen der EU sind immer noch ein schlechter Witz. Immer weiter drängen die Asylsuchenden in Richtung Dänemark und das kleine Land muss durch strengere Asylkontrollen mit diesem Problem fertig werden. Dänemark kann aber die Tatsache nicht ignorieren, dass es notwendig sein kann, drastische Maßnahmen umzusetzen. Eine davon ist die Markierung einer Grenze in Form von strengen Regeln und Bedingungen für Asyl.
Der Anstieg der Asylzahlen kam so plötzlich, dass man sich zwar vor übereilten Schlussfolgerungen hüten sollte, aber man sollte sich geistig und politisch auf eine völlig neue Situation vorbereiten. Nur so kann man den Kampf für die Gesellschaft, so wie wir sie kennen, gewinnen.
Quelle: Den Korte Avis http://denkorteavis.dk/2015/nu-rammer-folkevandringen-danmark/