Von Klaus Barnstedt
Dass Europa grenzenlos ist, hat sich mittlerweile weltweit herumgesprochen.
Einmal hier angekommen, fordern Muslime auch die grenzenlose Toleranz gegenüber extremsten Ansichten des Islam.
Mit welcher Selbstverständlichkeit ein Imam in Dänemark verlangt, hier geltende Kinder-, Frauen- und Menschenrechte außer Kraft zu setzen, macht geradezu sprachlos.
Er fordert nichts anderes als die Legalisierung von Kinderehen in Europa.
In europäischen Flüchtlingsheimen leben zwangsverheiratete Mädchen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak mit teilweise deutlich älteren Ehemännern. Allein in Dänemark gibt es vier minderjährige Flüchtlingsmädchen, die Mütter geworden sind. Zwei von ihnen haben ihr erstes Kind bereits mit 14 Jahren geboren. Vier weitere minderjährige Flüchtlinge sind schwanger.
Das dänische Parlament erwägt, Asylbewerber abzuschieben, die mit einer Minderjährigen verheiratet sind oder diese geschwängert haben. Die Mädchen selbst sollen in dem Land bleiben dürfen.
Der Imam der Stadt Aarhus, Osama El-Saadi, spricht sich gegen diese Maßnahme aus.
Aus seiner Sicht hat er ganz überzeugende Gründe, die sich leider nur nicht mit dem humanistisch geprägten Menschenbild der zivilisierten Welt in Einklang bringen lassen.
In einer Art von juristischer Unkenntnis ist er der Meinung, die europäische Rechtsprechung müsse sich bei Asylbewerbern deren Verständnis von „einer ganz anderen Kultur“ anschließen. (Entsprechendes muss ihm schon irgendwann oder irgendwie signalisiert worden sein, sonst würde er wohl nicht darauf kommen.)
Natürlich geht es ihm lediglich um den Schutz der minderjährigen Mädchen, denn, so seine eigenen Worte: „In Flüchtlingslagern ist es oft gefährlich.“
Da sei es doch sinnvoll, wenn „deine Tochter möglichst früh verheiratet wird“, das könne „der Familie zu mehr Sicherheit verhelfen.“
Was ist das hier? Mafiöser Moralismus?
Man beutet – in diesem Fall sexuell – andere aus, argumentiert mit deren Schutz und fordert obendrein die staatliche Legalisierung für diese Untat.
Grundsätzlich dürfe der Staat nicht eingreifen, wenn Minderjährige geehelicht wurden, ganz egal, wie groß der Altersunterschied zwischen dem Mädchen und dem Ehemann sei. „Wir können die Familien nicht zerstören.“
Zerstörung von Kindheit scheint kein Argument zu sein in diesem Denken, auch nicht die Vorstellung von dem Recht auf Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit.
Uns bleibt nichts anderes übrig, so der Imam El-Saadi, als „zu akzeptieren, dass das eine andere Kultur ist.“ Na dann! Ich wette, dass das sogar gottgewollt ist. Und da kann man nichts machen!
http://www.stern.de/politik/ausland/daenemark–imam-fordert-legalisierung-von-kinderehen-6697082.html