Von: Gideon Böss
Das Baby Sturmhart hat es in seinem jungen Leben schon zu einer gewissen Berühmtheit gebracht. Praktisch aus dem Kreißsaal heraus eroberte es Mitte Juni das Internet. Auf Twitter und Facebook verbreitete sich die Nachricht rasend schnell, dass in Dresden ein Sturmhart Siegbald Torsten geboren wurde.
Damit hatte er auch gleich seinen ersten Spitznamen weg: SS-Torsten. Es ist gut möglich, dass dieser ihn noch lange Zeit verfolgen wird. Vielleicht sogar ein Leben lang. Genauso gut möglich ist, dass seine Eltern sich bewusst für diese SS-Assoziation entschieden.
Damit haben sie ihrem Sturmhart keinen Gefallen getan. Wenn er nicht zufällig Karriere in der NPD machen will, gibt es wenige Orte, an denen ein so gefärbter Name kein Nachteil sein wird.
Auch in anderen Milieus kommt es vor, dass ideologische Verstumpftheit die Liebe zum eigenen Kind schlägt. Deswegen erblicken auch Kinder das Licht der Welt, die den Namen Jihad tragen. Natürlich gilt dabei die erste Assoziation finsteren Männern, die vor laufender Kamera Menschen die Kehle durchschneiden. Mit so einem Namen wird es nicht einmal etwas bei der NPD.
Dabei gäbe es eine effektive Möglichkeit, das Monopol von Eltern zu brechen, auf diese perfide Weise ihr Weltbild auf die nächste Generation zu übertragen: die Option, seinen Namen einfach ändern zu können, den Vornamen ebenso wie den Nachnamen.
Zu ganzen Beitrag auf DIE WELT: Gebt uns ein Mitspracherecht bei unserem Namen