Von Marilla Slominski
Die gutbetuchten Pariser sind wütend. Mitten in einem ihrer teuersten und vornehmsten Stadtviertel werden ab nächsten Monat Migranten einquartiert, die eigentlich nach Großbritannien einwandern wollen.
Zwei von insgesamt 5 hölzernen Gebäude, die jeweils 24 Wohneinheiten beinhalten, werden im 16. Arrondissment, ganz in der Nähe des Bois de Bologne errichtet. Die Gegend gilt als eine der teuersten der französischen Hauptstadt, hier kosten Appartements schon mal ab 3,5 Millionen Euro aufwärts.
Entsprechend empört reagiert die feine Gesellschaft, sie fürchten sich vor Zuständen wie in Sangatte und Calais, wo tausende Migranten Terror und Schrecken verbreiten.
Bisher leben hier Reiche wie Carla Bruni, Modell und dritte Ehefrau von Nicolas Sarkozy, russische und arabische Multimillionäre und alteingesessene französische Familien unter sich. Sie alle schätzen die Nähe zu berühmten Museen, Botschaften und Kunstgalerien und genießen ihr Dasein in den Parks und begrünten Straßen
Hier residieren die reichsten Sportclubs, wie der Pariser St Germain Fußballverein, hier spielen die besten Tennisspieler der Welt jedes Jahr bei den French Open.
Nun sollen viele der 10 000 Migranten aus Calais hier die Straßen erobern, nachdem dort die Lage extrem angespannt ist.
Einwohner haben inzwischen eine Protestpetition gestartet und innerhalb kürzester Zeit 50 000 Unterschriften gegen die neuen Nachbarn gesammelt.
Ihre Wut richtet sich vor allem gegen die sozialistische Partei und ihre amtierende Pariser Bürgermeisterin Anne Hilgado, die das Projekt durchsetzen will.
Ein ansässiger Geschäftsmann, der sich Etienne nennt, ist empört: “Diese Einrichtungen werden uns ohne jeden Respekt vor der Demokratie aufgezwungen, bald werden sie angefüllt sein mit Menschen, die keinerlei Beziehung und Bindung zu dieser Gegend habe. Es werden hunderte sein und viele von ihnen werden auf dem Bois de Bologne campieren, wie sich soetwas weiterentwickelt können wir in Calais sehen! Die Preise unserer Häuser werden ins Bodenlose fallen mit allen anderen unerwünschten Folgen.“
Am Mittwoch hatte Bürgermeisterin Hidalgo verkündet, es werde auch ein reines Männercamp ganz in der Nähe des Gare du Nord errichtet werden. Dort wo die Schnellzüge direkt Kurs auf London nehmen.
Im Augenblick kämen mehr als einhundert Migranten am Tag in Paris an, von denen die allermeisten nach Calais und von dort weiter nach Großbritannien wollen.
Paris gerät unter Druck, nachdem die rechtsgerichtete Gemeinderegierung von Calais, das dortige Camp räumen will.
Das größte Camp soll nun am Gare Dubois auf einem stillgelegten Busbahnhof im Norden der Stadt entstehen und auch dort gibt es Widerstand.
Simone Durand, die ein Zwei-Zimmer-Appartement in der Gegend besitzt, ist verängstigt:“ Es geht nicht nur um die fallenden Grundstückspreise, die uns Sorgen machen. Es ist die Kriminalität und das Elend. Überall in Paris sehen wir die vielen jungen Männer, die nichts besitzen, nichts zu verlieren haben und sich dementsprechend schlecht benehmen.“
Wird das sogenannte Jungle-Camp in Calais geräumt, so wird Paris der neue Anlaufpunkt für tausende Migranten aus der ganzen Welt, die nach Dover übersetzen wollen. Schon jetzt ist die Stadt überflutet mit „Glücksrittern“, die in Parks und unter Brücken schlafen. Immer wieder versuchen die Behörden die wilden Camps zu zerstören, doch es ist aussichtslos, ihre Bewohner errichten sie immer wieder aufs Neue.
Im Falle ihrer Wahl im kommenden Frühjahr wollen die Republikaner die französischen Flüchtlingscamps nach Großbritannien verlegen.
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3768776/Fury-fear-Paris-Wealthy-residents-outraged-two-migrant-camps-built-elite-neighbourhood-3million-apartments-French-capital.html#ixzz4J42vIwsK