Von Thomas Böhm
Sicher, auch für die „Helden von Leipzig“ gilt die Unschuldsvermutung, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist.
Und das wird wohl auch nie der Fall sein, denn der bislang einzige „Zeuge“, der behauptet hat, sie wären in diesen geplanten Terroranschlag irgendwie verwickelt, kann seine Aussage nicht mehr belegen. Das hat sein T-Shirt verhindert.
Aber egal, normalerweise müssen die Ermittlungsbehörden auch diesem „Hinweis“ nachgehen und die „Beschuldigten“ zu Hause besuchen, sich dort ein wenig umgucken und sie vielleicht sogar mit aufs Revier zur Befragung mitnehmen.
Doch anscheinend ist das Gegenteil passiert: Die „Helden von Leipzig“ , die wichtigsten Zeugen in diesem Fall, haben sich offenbar den Ermittlungsbehörden entzogen und sind untergetaucht:
Stolz vermeldet der „Spiegel“:
Die drei Flüchtlinge haben an einem geheimen Ort mehrere Stunden lang mit einem Team von SPIEGEL und SPIEGEL TV gesprochen. Aus Angst vor Islamisten in Leipzig haben sie sich bei Freunden in einer anderen deutschen Großstadt versteckt und wollen unter keinen Umständen nach Leipzig zurück. „Wir fühlen uns dort nicht sicher“, sagt Ahmed E…
Der „Spiegel“ kennt also ihre Adresse, zumindest die Telefonnummer, denn telepathisch können sie sich mit Ahmed E. wohl nicht verständigt haben.
Die ganze Sache stinkt zum Himmel. Wie sehr, erfahren wir in einem Interview der „Welt“ mit dem Bruder des Islam-Terroristen, Alaa al-Bakr:
Ich kann die ganze Geschichte der Festnahme durch die anderen Syrer nur schwer glauben. Dschaber kann ziemlich gut Karate, er war in Syrien dafür bekannt. Glauben Sie mir, niemand kann ihm zu Nahe kommen. Ich habe ihn selbst trainiert, ich weiß, wie stark er ist…
Im „Spiegel“ hingegen klingt das ähnlich:
Die drei als „Helden von Leipzig“ gefeierten Flüchtlinge fühlten sich vom Terroristen Jaber Albakr bedroht. „Er wollte auch uns töten“, sagte Ahmed E. dem SPIEGEL…
Trotzdem konnten die drei harmlosen Flüchtlinge diesen brandgefährlichen und wohl auch bewaffneten Mann so mir nichts dir nichts „überwältigen“ und mit einem Stromkabel fesseln? Mit Wattebäuschen oder K.O.-Tropfen? Leider fragt der „Spiegel“ nicht nach.
Weitere Verwirrung stiftet dann wieder der Bruder:
Mein Bruder ist sehr, sehr religiös, ja…ich glaube auch, dass er von irgendwelchen Scheichs in Deutschland beeinflusst wurde. Er hat wohl irgendeine Moschee in Berlin oder der Umgebung von Berlin besucht. Ich weiß aber nicht, wie die Scheichs oder die Moscheen heißen…
Wenn ein Moslem einen anderen Moslem als sehr, sehr religiös bezeichnet, benötigt dieser keinen Scheich in Deutschland, der ihn beeinflussen könnte. Da reichen dann die Tötungsbefehle aus dem Koran, um „radikal“ zu werden. Vielleicht ging es in Berlin dann wohl eher um „Kontaktpflege“ oder „Planung“.
Sorry, aber für mich klingt das alles verdammt nach „Absprache“ oder „Bauernopferei“. Der Bruder scheint das ebenso zu sehen:
Sehen Sie, selbst wenn er IS-Mitglied war: Die begehen keinen Selbstmord. Keine religiöse Person würde sich selbst umbringen, das ist im Islam verboten…
Er beschuldigt dann zwar die Polizei, aber das ist albern. Doch man sollte sich einmal mehr die Frage stellen, warum sich der streng korangläubige al-Bakr umgebracht hat, wenn er das aus religiösen Gründen gar nicht darf und ihn diese Tat direkt ins islamische Höllenfeuer katapultiert?
Da gäbe es noch eine andere Möglichkeit. Er sah sich als Teil eines Selbstmord-Attentäter-Teams und hat sich geopfert, damit die anderen untertauchen und den Anschlag in aller Ruhe weiterplanen können. Vielleicht haben ihm seine Kollegen auch gut zugeredet, ihm versprochen, dass er sich die 72 Jungfrauen als erster rannehmen darf, während sie hier unten auf der Erde noch einen Bastelkurs besuchen müssen.
Weiß der „Spiegel“ da vielleicht mehr? Wenn das so ist, sollte das SEK mal freundlich an der Tür des Hauptstadtbüros anklopfen, könnte ja sein, dass das unterkellert ist.