Von Quo usque tandem
In der Militär-Geschichte gibt es viele Beispiele von Fällen, in denen Menschen – viele Menschen – aufgrund des Unvermögens ihrer Führungs“-Eliten“ (oder auch im Interesse von deren geheimen Zielen) ins Verderben gestürzt wurden. Ein solches Beispiel ist der berühmte „Angriff der Leichten Brigade“ (The Charge of the Light Brigade), auf dessen Hintergrund und Verlauf ich gleich eingehen werde. Das Frappierende an diesem historischen Ereignis sind die geradezu unheimlichen Übereinstimmungen mit dem Kurs, auf welchem unser Land gegenwärtig dahindriftet.
Der Angriff der Leichten Brigade (das Original)
Die unter dem Namen „The Charge of the Light Brigade“ bekannt und berühmt gewordene Episode ereignete sich im Rahmen des Krim-Krieges, in dem sich 1853-56 Großbritannien, Frankreich und die Türkei auf der einen und das russische Zarenreich auf der anderen Seite gegenüberstanden. Der Verlauf dieses Krieges war durchweg durch Inkompetenz und egozentrisches Verhalten der alliierten Führung sowie daraus resultierendes militär-taktisches und logistisches Chaos gekennzeichnet. Insbesondere im britischen Lage prallten ständig die haushohen Egos des Earl of Lucan, des Kommandierenden der Schweren Kavallerie, und des Earl of Cardigan, des Befehlshabers der Leichten Kavallerie, mit für die alliierte Sache wenig positiven Folgen, aufeinander. Beide gehörten dem britischen Hoch- (System-)Adel an, dachten und handelten in überholten Mustern und waren – um es kurz zu machen – nicht die Allerhellsten. Der Grund dafür, dass ich diese Einzelheiten aus einer vergangenen Zeit hier etwas ausführlicher zu schildere ist, dass, wie bereits angedeutet, in der Gegenwart (und in unserem Land) erschreckende Parallelen zu beobachten sind – ohne, dass wir uns im Krieg befänden; oder kann es sein, dass wir uns doch bereits in einem solchen befinden?
Am 25.10.1854, im Rahmen der Schlacht von Balaclava, befahl Lord Raglan, der Oberbefehlshaber des britischen Expeditions-Korps, in einer Entscheidung, welche das Ergebnis einer Mischung aus Inkompetenz , Fehleinschätzung der Lage und „Was soll’s, ist ja nicht meine Haut“ war (geneigter Leser, kommt Ihnen das nicht irgendwie vertraut vor?) einen Frontal-Angriff der gesamten britischen Leichten Kavallerie entlang eines Tals, das von drei Seiten im Feuerbereich starker, auf Höhen verschanzter feindlicher Geschütz-Stellungen lag. Cardigan, der, wie bereits erwähnt, mit Lucan in ständigem Ego-clinch lag, sah eine Gelegenheit, „es dem anderen zu zeigen“ und galoppierte mit seiner Kavallerie-Brigade ohne Rücksicht auf Verluste los. Die so in eine tödliche Falle geschickte Kavallerie wurde von den Höhen aus gnadenlos zusammengeschossen ; das Ergebnis waren 100 Tote, 130 Verwundete (von denen viele später ihren Verletzungen erlagen) und 58 Vermisste, also summa summarum 388 – aus einer Anfangsstärke von 674 Mann. Der Schauplatz des Ganzen erhielt später den Namen „Tal des Todes“.
Währen diese Episode in militärhistorischer Hinsicht lediglich eine Fußnote im Gesamtbild der Krieges darstellt, wurde sie durch ein Gedicht des britischen Dichters Lord Alfred Tennyson allgemein bekannt und unsterblich gemacht, und gilt seitdem als ein Paradebeispiel für die verheerenden Folgen, wenn Engstirnigkeit, Leugnen der Realität und Supremat des Egos über den Verstand in Führungskreisen, auf Kadaver-Gehorsam in den darunter liegenden Ebenen trifft.
Wie sich die Bilder gleichen ( (oder: Reiten wir schon wieder ins Verderben?)
Geschätzter Leser! Kommt Ihnen das eben geschilderte Szenario nicht irgendwie bekannt vor? Erweckt es nicht Gedanken-Assoziationen, Vergleiche mit Situationen der Gegenwart? Hören Sie, wie die Trompete der bewussten Falsch-Information schmettert? Fühlen Sie, wie die Nation um Sie herum zum Galopp ansetzt, um Sie mit in das verderbliche Kreuzfeuer der Geschütz-Batterien „Brüssel-Diktatur“, „Permanente Finanzblut-Transfusion an zu ordentlicher Wirtschaftsführung unfähige Staaten“ und „Ausverkauf Deutschlands an den Islam durch die eigenen System-Parteien“ zu reißen? Dahin, wo nicht nur Ihre Zukunft, sondern auch die Ihrer Kinder und Enkel ein tragisches Ende finden wird? Können Sie die Schmerzenslaute der überbesteuerten deutschen Mittelklasse, das leise Wimmern der vergessen auf dem Schlachtfeld liegenden deutschen Rentner vernehmen? Wahrscheinlich nicht, denn diese werden durch das Triumph-Geheul der siegreichen Invasoren aus einer Vielzahl wirtschaftlich schwacher und gesellschaftlich archaischer Weltteile übertönt! Falls es Ihnen, wider Erwarten, tatsächlich bisher entgangen sein sollte – Sie genießen das zweifelhafte Privileg, sich als unfreiwillig Mitwirkender mitten in einem „remake“ der Ereignisse von „Todestal“ zu befinden. Mit einer kleinen Abweichung vom historischen Vorbild von 1854: Es ist fast unmöglich sich vorzustellen, dass die kontemporären deutschen Pendants von Cardigan, Lucan & Co. lediglich auf der Basis reiner Dummheit und/oder Unfähigkeit eine ganze Nation und die dazugehörige Volkswirtschaft in ein solches „remake“ jagen; der Verdacht auf Mitwirkung massiver externer Einflussnahme – in wie immer gearteter Form – drängt sich unwillkürlich und gebieterisch auf.
Ein Lösungs-Ansatz
Es existiert jedoch noch einen weiterer Unterschied: Sie, geschätzter Leser, unterliegen (noch) keinem militärischen Gehorsams-Zwang, verfügen (noch) über einen gewissen Entscheidungs-Spielraum! Wenn Sie also nicht der politischen „Elite“ angehören, wenn Sie Ihr Land lieben und verhindern wollen, dass es in einer nicht allzu fernen Zukunft aussieht wie – in übertragenem Sinne – das Todestal von Balaclava „danach“ (man kann auch, weniger poetisch, sagen „wie ein bankrotter Schweinestall“), dann zeigen Sie den derzeitigen – zu Machthabern hochgestylten – „Volksvertretern“ Ihre Ablehnung in Bezug auf deren gegenwärtige Politik des „russischen Roulette“, zeigen Sie ihnen, dass Sie kein willenloses Werkzeug vom Typ „Stimmvieh“ sind, werden Sie – falls Sie dies noch nicht sind – politisch aktiv und artikuliert. Möglichkeiten hierzu gibt es, wo erst der Willen vorhanden ist, genügend: Über Gespräche mit Freunden, Bekannten und Nachbarn, über Beteiligung an einschlägigen Internet-Foren, über Beteiligung an Petitionen und Aufrufen sowie über persönliche Beteiligung an einschlägigen öffentlichen Veranstaltungen. Brechen Sie an der Wahlurne die gegenwärtige Struktur unserer politischen Landschaft (de facto ein monolithischer Einheitsparteien-Block) auf, indem Sie „anders“ wählen. Tun Sie all dies Ihren Kindern und Enkeln (und – last-but not-least – Deutschland, dem Produkt von 2000 Jahren zivilisatorischer Entwicklung) zuliebe.
Quo usque tandem