Der türkische Machthaber Erdogan befindet sich gegenwärtig auf Staatsbesuch bei seinem Kollegen Putin in Moskau. Die öffentlichen Auftritte der Beiden und die dabei abgegebenen Erklärungen triefen geradezu vom Honigseim der Kameradschaft und des gegenseitigen Verständnisses. Werfen wir doch einmal einen Blick unter die Oberfläche.
Erdogan: (sagt) Im Zuge der Gespräche mit meinem Freund Wladimir wird eine neue, goldene Seite in den Beziehungen unserer beider Länder aufgeschlagen. Wladimir ist ein richtig toller Kerl und Kamerad. Einen bess’ren find’st du nit.
Putin: (sagt) Wenn die Beziehungen zwischen unseren beiden Nationen auch in der Vergangenheit nicht immer harmonisch gewesen sind, so werden mein teurer Freund Tayyip und ich von diesem Tage an, zum Besten dieser Nationen, eine gloriose türkisch-russische Zukunft schaffen. Tayyip ist genau der Partner, den ich mir immer gewünscht habe.
Erdogan: (denkt) Dieser großspurige, ungläubige moskowitische Hund, dessen Vorfahren dem Osmanentum so viel Leid zugefügt haben, träumt wahrscheinlich gerade von einer russischen Militär-Präsenz am Bosporus. Aber ich muss die ganze Komödie mitmachen, um bei dem Neger in den USA den Eindruck zu erwecken, dass ihm und seiner NATO demnächst der Eckpfeiler im östlichen Mittelmeer wegbrechen kann. Der wird dann sicher Druck auf die EU machen, damit sie mir schleunigst die Visa-Freiheit für meine Leute sowie den EU-Beitritt der Türkei genehmigt. Dann wird es mir endlich möglich sein, den jahrhunderte-alten Traum meiner Vorgänger in der Sultans-Würde – die Übernahme Deutschlands – zu verwirklichen. Die restlichen europäischen Kack-Länder interessieren mich nicht.
Putin: (denkt) Schade um die wertvolle Zeit, die ich mit diesem türkischen Clown verschwenden muss, aber: es muss halt sein. Ein paar russische Lang- und Mittelstrecken-Raketen am Bosporus oder sonstwo in der Türkei wären natürlich schön – aber, Wladimir, wir wolle doch realistisch bleiben. Für den Moment geht es darum, dem Neger in Washington und der Kuh in Berlin Feuer unter den kollektiven Hintern zu machen, damit sie merken, dass Russland kein zahnloser Köter ist, mit dem man nach Belieben umspringen kann. Anerkennung der Krim-Annexion sowie Aufhebung der Sanktionen müssten da mindestens drin sein – möglicherweise sogar freie Hand in der Ukraine. Schau’n mer mal.
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Quo usque tandem